WWF

WWF verschickt eigenes Magazin in Plastik-Folie

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Plastik belastet die Umwelt, das weiss jeder. Auch dank dem WWF. Trotzdem verschickt der Umweltverband sein Magazin in einer Plastikfolie verpackt.

Nach einer Alternative hat auch «National Geographic» gesucht. Und seine aktuelle Ausgabe in einem Couvert verschickt. Allerdings nur für Abonnenten in den USA, Grossbritannien und Indien. Auch die Papier-Verpackung ist nicht problemlos. «Ein Couvert ist unterm Strich nicht umweltfreundlicher, das hat uns eine Ökobilanz von einem unabhängigen Büro bestätigt», erklärt Rytz.

Gletscher und Plastik.
Gletscher und Plastik. - Leserfoto

Das Wichtigste in Kürze

  • Das WWF-Magazin wird in einer Plastikfolie verschickt.
  • Die Ökobilanz der Verpackung ist besser als bei einem Couvert.

Abfälle im Meer, Plastik-Säcke auf Kuhweiden: Die Welt hat ein Plastik-Problem. Und dieses kritisiert der WWF immer wieder. Zurecht! Gehen Forscher doch davon aus, dass bis 2050 mehr Plastik als Fische im Meer schwimmen.

Nur: Auch der WWF ist ein Plastik-Sünder. Der Schweizer Ableger der Umweltorganisation verschickt seinen Mitgliedern das hauseigene Magazin in einer Plastikfolie verpackt. Vier Mal pro Jahr kriegen Umwelt-Freunde das Heft nach Hause geliefert.

Der WWF muss sein Magazin verpacken. Die Post verlangt, dass Zeitschriften verpackt werden. Vorausgesetzt, sie sind grösser als B5. «Uns stört die Plastik-Folie auch», sagt WWF-Sprecher Christoph Rytz zu Nau. «Daher haben wir Alternativen geprüft und sind zuversichtlich, dass wir unser Magazin schon bald ohne Plastikverpackung versenden können.»

Verbrennt ohne Rückstände

Immerhin: Die Plastikfolie vom WWF-Magazin verbrennt rückstandfrei. «Dabei entstehen keine giftigen Dämpfe oder Gase», verspricht der WWF-Sprecher.

Findet «National Geographic» Nachahmer, würden in der Schweiz 300 Tonnen Plastikfolien gespart werden. So viel verbraucht laut «20 Minuten» der führende Schweizer Zeitschriften-Drucker Swissprinters pro Jahr.

Obwohl sich Politiker über den Folien-Wahnsinn ärgern, sieht der Bundesrat keinen Handlungsbedarf. Die Heftli würden dank den Folien von Verschmutzungen und Nässe geschützt. Zudem seien Folienverpackung deutlich preiswerter als der Versand in Papiercouverts.

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