WWF verschickt eigenes Magazin in Plastik-Folie
Nach einer Alternative hat auch «National Geographic» gesucht. Und seine aktuelle Ausgabe in einem Couvert verschickt. Allerdings nur für Abonnenten in den USA, Grossbritannien und Indien. Auch die Papier-Verpackung ist nicht problemlos. «Ein Couvert ist unterm Strich nicht umweltfreundlicher, das hat uns eine Ökobilanz von einem unabhängigen Büro bestätigt», erklärt Rytz.
Das Wichtigste in Kürze
- Das WWF-Magazin wird in einer Plastikfolie verschickt.
- Die Ökobilanz der Verpackung ist besser als bei einem Couvert.
Abfälle im Meer, Plastik-Säcke auf Kuhweiden: Die Welt hat ein Plastik-Problem. Und dieses kritisiert der WWF immer wieder. Zurecht! Gehen Forscher doch davon aus, dass bis 2050 mehr Plastik als Fische im Meer schwimmen.
Nur: Auch der WWF ist ein Plastik-Sünder. Der Schweizer Ableger der Umweltorganisation verschickt seinen Mitgliedern das hauseigene Magazin in einer Plastikfolie verpackt. Vier Mal pro Jahr kriegen Umwelt-Freunde das Heft nach Hause geliefert.
Der WWF muss sein Magazin verpacken. Die Post verlangt, dass Zeitschriften verpackt werden. Vorausgesetzt, sie sind grösser als B5. «Uns stört die Plastik-Folie auch», sagt WWF-Sprecher Christoph Rytz zu Nau. «Daher haben wir Alternativen geprüft und sind zuversichtlich, dass wir unser Magazin schon bald ohne Plastikverpackung versenden können.»
Verbrennt ohne Rückstände
Immerhin: Die Plastikfolie vom WWF-Magazin verbrennt rückstandfrei. «Dabei entstehen keine giftigen Dämpfe oder Gase», verspricht der WWF-Sprecher.
Findet «National Geographic» Nachahmer, würden in der Schweiz 300 Tonnen Plastikfolien gespart werden. So viel verbraucht laut «20 Minuten» der führende Schweizer Zeitschriften-Drucker Swissprinters pro Jahr.
Obwohl sich Politiker über den Folien-Wahnsinn ärgern, sieht der Bundesrat keinen Handlungsbedarf. Die Heftli würden dank den Folien von Verschmutzungen und Nässe geschützt. Zudem seien Folienverpackung deutlich preiswerter als der Versand in Papiercouverts.