Olympia 2022: CAS erlaubt Waljewa-Start trotz Doping-Eklat

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China,

Die Sportrichter haben ihr erstes Urteil in der Doping-Affäre um die Russin Kamila Walijewa gefällt. Die 15-Jährige darf bei Olympia 2022 im Einzel antreten.

Olympia 2022 Kamila Waljewa
Kamila Waljewa darf bei Olympia 2022 an den Start gehen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kamila Waljewa (15) darf bei Olympia 2022 im Eiskunstlauf-Einzel an den Start gehen.
  • Der Sportgerichtshof CAS wies die Einsprüche gegen die Aufhebung ihrer Suspendierung ab.
  • Waljewa war im Dezember positiv auf ein verbotenes Herzmedikament getestet worden.

Kamila Waljewa (15) darf bei Olympia 2022 im Eiskunstlauf-Einzel an den Start gehen. Der Sportgerichtshof CAS lehnte nach einem Eilverfahren bei Olympia 2022 die Einsprüche gegen die Aufhebung ihrer vorläufigen Sperre ab.

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Als einen der Gründe für die Entscheidung nannte der Cas das Alter der 15-Jährigen. Als Minderjährige sei Waljewa eine «geschützte Person» unter dem Code der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Zudem wäre es wegen unklarer Beweislage und Verzögerungen bei der Test-Auswertungunfair, der Russin eine Teilnahme am Damen-Einzel zu verwehren.

In der Doping-Affäre um das Eiskunstlauf-Ausnahmetalent geht es nicht nur um sauberen Sport bei den Peking-Spielen. Auch der seit dem Staatsdoping-Skandal beschädigte Ruf Russlands steht wieder auf dem Prüfstand.

Das Internationale Olympische Komitee und die Wada wollten die Aufhebung einer vorläufigen Sperre der 15 Jahre alten Europameisterin nicht hinnehmen. Sie hatte das russische Team noch zum Olympiasieg geführt, bevor ihr positiver Doping-Test vom 25. Dezember 2021 bei den nationalen Meisterschaften in St. Petersburg bekannt wurde.

Walijewa war positiv auf ein Herzmittel getestet worden

Walijewa war von der nationalen Anti-Doping-Agentur Rusada erst am 8. Februar vorläufig suspendiert worden, weil angeblich das Ergebnis der Probenuntersuchung erst so spät vom Stockholmer Labor übermittelt worden sei.

Kamila Waljewa Olympia 2022
Kamila Waljewa muss sich wegen Doping vor Olympia 2022 in Peking vor dem CAS verantworten. - dpa

Die Rusada nannte den 7. Februar als Datum für den Eingang des Befunds. Als Gründe der Verzögerung wurden die aktuelle Corona-Situation und erkranktes Laborpersonal genannt. In Walijewas Probe wurde das verbotene Herzmittel Trimetazidin nachgewiesen.

Die Rusada berichtete auch, eine Untersuchung weiterer Personen aus dem Umfeld der Athletin initiiert zu haben, da diese minderjährig sei. Bereits am 9. Februar wurde Walijewas Berufung gegen die Sperre von der Disziplinarkommission der Rusada jedoch wieder aufgehoben.

RUSADA Doping Olympia 2022
Das Logo der Russischen Anti-Doping-Agentur Rusada. - dpa

Deshalb schalteten IOC, Wada und Eislauf-Weltverband das Schnellgericht des Cas in Peking ein. Unter dem Vorsitz des Italieners Fabio Iudica gab es am Sonntag eine mehr als fünfstündige Anhörung der Verfahrensbeteiligten per Videoschalte. Auch Walijewa selbst sagte vor den Sportjuristen aus.

Warten auf CAS-Entscheid bei Olympia 2022

Das Russische Olympische Komitee (ROC) hält das Vorgehen für nicht rechtens. Der Dopingtest von Walijewa gilt laut ROC nicht für den Zeitraum der Winterspiele. Ausserdem seien weitere Dopingproben von ihr bei der EM im Januar und in Peking negativ ausgefallen.

Auslöser des Wirbels war die Verschiebung der Medaillenzeremonie für die Eiskunstlauf-Teams. Die USA und Japan hatten Silber und Bronze gewonnen. Die Vergabe ist angesichts des Verfahrens bisher nicht erfolgt.

Olympia 2022 Kamila Waljewa
Kamila Waljewa im Teambewerb bei Olympia 2022. - keystone

Besonders das IOC drängte auf eine schnelle Klärung des Falles, weil schon am Dienstag das Damen-Einzel beginnt. Russland hat neben Walijewa noch Weltmeisterin Anna Scherbakowa und die WM-Zweite Alexandra Trusowa nominiert.

Causa Waljewa für Russland mit besonderer Bedeutung

Für Russland geht es bei dem Streitfall um mehr als nur das Dopingvergehen im Eiskunstlauf. Das Land ist wegen organisierter Manipulationen und der Vertuschung von Sportbetrug wie schon bei den Sommerspielen in Tokio gesperrt.

Die russischen Athleten dürfen nur als Vertretung des ROC antreten. Bei Siegerehrungen darf die russische Hymne nicht gespielt und die Flagge nicht gehisst werden. Ende des Jahres läuft ein zweijähriger Olympia-Bann aus.

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