Der Tour-Check am Ruhetag: Pogacar leuchtet in Gelb

DPA
DPA

Frankreich,

Der 108. Tour de France droht schon nach der ersten Woche die grosse Langeweile. Zu dominant, zu souverän erscheint Vorjahressieger Tadej Pogacar.

Tadej Pogacar im Gelben Trikot des Tour-Gesamtführenden. Foto: Christophe Ena/AP/dpa
Tadej Pogacar im Gelben Trikot des Tour-Gesamtführenden. Foto: Christophe Ena/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Vorjahressieger Tadej Pogacar dominiert die 108.

Tour de France nach Belieben. Wer soll dem jungen Slowenen überhaupt gefährlich werden? Ein ernsthafter Rivale ist weit und breit nicht in Sicht.

Der unglückliche Vorjahreszweite Primoz Roglic ist bereits verletzt abgereist, Ex-Sieger Geraint Thomas spielt nach seinem Sturz auch keine Rolle mehr. Wer bleibt noch übrig?

 Im Vorjahr schnappte er seinem Landsmann Primoz Roglic am vorletzten Tag in einem denkwürdigen Bergzeitfahren das Gelbe Trikot weg. In diesem Jahr raste der 22-Jährige schon auf der ersten Alpen-Etappe an die Spitze der Gesamtwertung, nachdem er auch das Einzelzeitfahren dominiert hatte. Pogacar zeigte in der ersten Woche keine Schwächen, lediglich sein Team ist nicht immer Herr der Lage. Aber Pogacar kann auch im Alleingang die Konkurrenz beherrschen. Wenn er nicht stürzt, wird ihm der Tour-Sieg nicht mehr zu nehmen sein.

 Der Australier hat mit einer Energieleistung die Bergankunft in Tignes im Alleingang gewonnen. Der 25-Jährige gehört zu den Positiv-Erscheinungen bei dieser Tour. Das Podium ist ihm durchaus zuzutrauen, da er auch in den Bergen gut klettern kann. Schon beim Criterium du Dauphiné und der Tour de Romandie fuhr er unter die besten Zehn. Beim Giro d'Italia im Vorjahr gewann er eine Etappe.

Immer dabei, aber nie ganz oben. Der Kolumbianer ist bei den grossen Rundfahrten eine feste Grösse. Zweimal wurde er Zweiter beim Giro (2013, 2014), einmal bei der Tour (2017). Zum ganz grossen Coup wird es auch dieses Jahr nicht reichen. Der 34-Jährige ist aber ein ganz heisser Kandidat auf einen Platz neben Pogacar in Paris.

Als Helfer für Roglic angereist, ist der Däne nach dessen Ausfall nun Kapitän im Jumbo-Visma-Team. Dabei sollte er bei seiner Tour-Premiere eigentlich in die Lehre gehen. Manchmal geht es eben schneller. Sogar ein Sturz auf der ersten Alpen-Etappe brachte ihn nicht aus dem Konzept. Mit 24 Jahren zählt er zu den grossen Talenten für die Zukunft.

Dem Mann aus Ecuador wird am ehesten noch zugetraut, Pogacar in die Bredouille zu bringen. Bislang verpufften allerdings alle Attacken des Giro-Siegers von 2019 und bei Pogacars Antritten hatte er keine Antwort mehr parat. Carapaz ist im hochkarätig besetzten Ineos-Team die letzte Trumpfkarte auf das Podium in Paris. Mehr ist nicht drin.

Kommentare

Mehr in Sport

de
8 Interaktionen
de
8 Interaktionen

Mehr aus Frankreich