Doping: CAS verkündet heute Urteil zu Russlands Olympia-Sperre
Heute fällt die Entscheidung: Das Sportgericht CAS verkündet am Nachmittag das Urteil im Streit um die Olympia-Sperre gegen Russland nach organisiertem Doping.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag verkündet der Sportgerichtshof CAS das Urteil in der Russland-Doping-Causa.
- Es wird erwartet, dass der CAS die Sperre gegen Russland bestätigt.
Die Sportwelt blickt am heutigen Donnerstag voller Spannung nach Lausanne. Um 16 Uhr wird das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs CAS in der Russland-Doping-Causa erwartet.
Dann wird der CAS entscheiden, ob dem russischen Einspruch gegen den vierjährigen Olympia-Ausschluss stattgegeben wird. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte die Sanktion als Strafe für die Manipulation und Fälschung von Doping-Daten verhängt.
Warum hat die WADA so eine harte Strafe gegen Russland verhängt?
Das WADA-Exekutivkomitee hatte im Dezember 2019 entschieden, dass die russische Anti-Doping-Agentur Rusada nicht mit dem Welt-Anti-Doping-Code konform sei. Grund war die absichtliche Veränderung von Untersuchungsdaten zu Doping im Moskauer Labor.

2015 war die Rusada nach der Aufdeckung von staatlich gelenktem Doping in Russland suspendiert worden. Im September 2018 wurde die Behörde wieder eingesetzt. Voraussetzung dafür war die Übergabe der – letztlich gefälschten – Doping-Daten.
Gab es ausser der Sperre noch weitere Sanktionen?
Die WADA verfügte weitreichende Strafen gegen Russland. So durften russische Athleten bei Olympischen Spielen und Leichtathletik-Weltmeisterschaften nur als neutrale Athleten auftreten. Zudem mussten sie strenge Anti-Doping-Bedingungen erfüllen.

Auch Russland selbst wurde für das staatlich gelenkte Doping hart bestraft. Russische Regierungsvertreter wurden von Vorständen und Ausschüssen im internationalen Sport ausgeschlossen. Zudem durfte sich Russland nicht für Sport-Grossereignisse bewerben.
Wie lief das Verfahren vor den CAS-Richtern ab?
Die mündliche Verhandlung fand bereits Anfang November unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Verhandelt wurde an einem gesicherten Ort in Lausanne unter Einhaltung strenger Hygiene-Vorschriften.
Den Vorsitz des CAS-Schiedsgerichts hielt der Australier Mark Williams. Komplettiert wurde das Gremium von Luigi Fumagalli aus Italien und dem Iraner Hamid Gharavi. Die Vertreter von WADA und Rusada wurden teils nur per Video zugeschaltet.
Welche Erwartungen haben die Prozessgegner?
WADA-Präsident Witold Banka zeigte sich zuversichtlich, dass das CAS die Rechtmässigkeit der Sperre gegen Russland bestätigt. «Ich bin überzeugt, dass der WADA-Exekutiv-Ausschuss im vergangenen Dezember die richtige Empfehlung ausgesprochen hat.»

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die Vorwürfe der Daten-Manipulation zurückgewiesen und die Strafe als «ungerecht» bezeichnet.
Ist das Urteil sofort rechtskräftig?
Sportrechtlich ist der Fall mit dem Cas-Urteil ausverhandelt. Mögliche Sanktionen treten damit in Kraft. Möglich ist aber noch eine Berufung vor dem Schweizer Bundesgericht. Dort sind jedoch die Chancen auf einen Erfolg aber sehr gering.