Elisabeth Seitz und Kim Bui glänzen bei EM mit Top-Rängen
Die ersten Entscheidungen bei den Turn-Europameisterschaften sind gefallen. Dabei überzeugen Elisabeth Seitz und Kim Bui mit Top-Plätzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Elisabeth Seitz und Kim Bui triumphieren an der Turn-Europameisterschaft.
- Die deutschen Männer verpassen einen Rang unter den ersten Zehn deutlich.
- Beide Mehrkampf-Titel gehen an Russland.
Elisabeth Seitz stieg mit einem wissenden Lächeln vom Podium. Im ungewohnten Ganzkörperanzug bestach die 27-Jährige in der ersten Entscheidung der Turn-Europameisterschaften in Basel an den vier Geräten des Mehrkampfes. Sie zeigte eine beachtliche Steigerung gegenüber der Qualifikation und wurde hervorragende Fünfte.
Elisabeth Seitz wird hervorragende Fünfte
Mit 53,398 Punkten verbesserte sich die Olympia-Vierte um 0,566 Punkte. Ihre Vereinskollegin Kim Bui erkämpfte mit 52,298 Punkten den sehr guten siebten Rang. Sie verbesserte sich gegenüber die Qualifikation um acht Plätze. «Ich bin mit dem Ergebnis total zufrieden, stolz und glücklich», sagte Cheftrainerin Ulla Koch.
In der anschliessenden Mehrkampf-Entscheidung der Männer verpassten die deutschen Turner einen Spitzenplatz deutlich. Lukas Dauser musste sowohl am Barren als auch am Reck vom Gerät und kam mit 78,065 Punkten auf den 17. Rang.
Deutsche Männer verpassten einen Spitzenplatz
Sein Vereinskollege Felix Remuta belegte nach einem Patzer am Pauschenpferd mit 75,015 Punkten den 22 Platz. «Es nervt mich natürlich ein bisschen, dass ich meine gute Vorleistung im Mehrkampf nicht zeigen konnte.» Dies sagte Dauser, der sich am meisten über seinen Fehler am Reck ärgerte: «Da war ich natürlich ein bisschen bedient.»
Den Titel bei den Frauen eroberte die noch 15-jährige Russin Wiktoria Listunowa mit 56,731 Punkten. Dies vor ihrer Teamkollegin und Qualifikationssiegerin Angelina Melnikowa mit 55,432 Punkten. Platz drei sicherte sich die Britin Jessica Gadirova mit 55,100 Punkten.
Nikita Nagorny wird Europameister
Europameister bei den Männern wurde Mehrkampf-Weltmeister Nikita Nagorny mit 88,032 Punkten vor seinem russischen Landsmann David Beljawski mit 85,864 Punkten. Rang drei sicherte sich der Ukrainer Illia Kovtun (84,864).
Zwei Tage nach ihrer Teamkollegin Sarah Voss (Köln) waren Elisabeth Seitz und Bui im Mehrkampffinale in einem langen Gymnastikanzug angetreten. «Das ist eine Sorge weniger, dass, wenn mal irgendwie was verrutscht, jeder mehr sehen kann als er sehen sollte.» Dies sagte die 27-jährige Elisabeth Seitz.
Politisches Statement mit Turndress
«Wir sind davon überzeugt und wollen als Team ein Zeichen setzen», erklärte ihre 32 Jahre alte Athletensprecherin Bui. In der Mehrkampf-Qualifikation waren beide noch mit dem üblichen knappen, Badeanzug-ähnlichen Dress an die Geräte gegangen.
Im ungewohnten Outfit zeigten beide einen starken Vierkampf. Elisabeth Seitz startete im Stufenbarren mit 14,033 Punkten und bekam anschliessend am Schwebebalken 12,933 Punkte.
Es folgten 12,866 Punkte am Boden sowie 12,866 Punkte beim Sprung. «Platz fünf ist wunderbar. Ich bin sehr zufrieden», sagte die WM-Sechste im Mehrkampf von 2019.
Kim Bui freut sich über Top-10-Platzierung
Bui begann mit 11,766 Punkten am Balken. Danach holte sie am Boden 13,033 Punkte, beim Sprung 13,566 Punkte sowie 13,933 Punkte am Stufenbarren. «Ich freue mich sehr, dass ich heute unter die Top 10 gekommen bin», sagte die EM-Fünfte im Mehrkampf von 2017.
Gute Nachrichten gab es auch von den Veranstaltern. Bis zum Beginn des dritten Wettkampftages wurden keine Corona-Fälle bei den Mannschaften entdeckt. Bis zum Freitagmittag seien lediglich zwei Mitarbeiter der Hotels positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden.
Zudem ein Sanitäter, bevor dieser die St. Jakobshalle betreten konnte. Bis zum Abschluss des Championats am Sonntag sollen mindestens 3000 Corona-Tests gemacht werden. Getestet werden die rund 1500 Personen, die die Wettkampfhalle betreten.