Deutsche Hockey-Teams «wie immer» bei Olympia dabei
Die deutschen Hockey-Teams setzen ihre Serie an erfolgreichen Qualifikationen für die Olympischen Spiele fort. Die DHB-Damen siegen gegen Italien, die DHB-Herren gegen Österreich. Bis Tokio 2020 bleibt dennoch einiges zu tun.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschlands Hockey-Asse bleiben Stammgäste bei Olympischen Spielen.
Beim Ausscheidungsturnier in Mönchengladbach lösten die favorisierten Teams des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) in je zwei K.o-Spielen souverän ihre Tickets für den Jahreshöhepunkt 2020 in Tokio.
Die Damen besiegten Italien glatt 2:0 und 7:0. Die Herren-Auswahl bot unter Coach-Rückkehrer Markus Weise die gewohnte Stärke beim 5:0 im ersten Match und liess es beim 5:3 (2:1) in der zweiten Partie etwas lockerer angehen.
«Da sonst erfolgreiche Mannschaften wie die Fussball-Frauen in Tokio fehlen, sind wir doppelt froh und stolz, beide Teams durchgebracht zu haben», sagte Carola Meyer. «Es ist einfach ein geiles Gefühl, bei Olympia zu sein», ergänzte die DHB-Präsidenten. Sie war seit 1972 immer dabei: Erst als Fan, dann als Betreuerin, nun als DHB-Chefin.
Beide Erfolgsserien hielten: Die Herren fahren wie immer seit 1952 zu Olympia. Einzige Ausnahme sind die Boykott-Spiele 1980 in Moskau. Seither ist Damen-Hockey olympisch, so dass die DHB-Damen erst 1984 auf die Olympia-Bühne traten und seither ebenfalls stets dabei waren.
«Die Aufgabe war, die Mannschaft so zu konsolidieren, dass sie auch in der Drucksituation des Bestehen-Müssens ihre Aufgabe löst. Das ist gelungen», sagte Interims-Bundestrainer Weise, der nach dem Rücktritt von Stefan Kermas nur für die beiden Ausscheidungsspiele auf die Bank zurückgekehrt war. Künftig arbeitet er als Hockey-Stützpunktleiter in Hamburg. Der 56-Jährige hat allerdings angekündigt, eng mit dem neuen Bundestrainer zusammenarbeiten zu wollen. Nach dpa-Informationen steht der neue Herren-Coach fest und wird am Dienstag präsentiert.
Bei den Damen hat weiterhin der Belgier Xavier Reckinger das Sagen. Unter dem früheren Weltklasse-Verteidiger hat sich die verjüngte und umformierte Auswahl enorm entwickelt. Gegen den unbequemen Gegner aus Italien verloren die Damen nicht wie früher die Geduld, blieben locker und liessen sich auch von einer miserablen Ecken-Quote nicht verunsichern. Lohn waren die Tore von Hannah Gablac und Nike Lorenz.
Tags drauf klappte es für das Team, das im Fussball-Stadionhotel von Bundesliga-Spitzeneiter Borussia Mönchengladbach logierte, besser. Cecile Pieper, Elisa Gräve (je 2), Nike Lorenz, Lena Micheel und Pia Maertens trafen. «Wir haben ein gutes Jahr erfolgreich abgeschlossen. Nun sollen die Spielerinnen das Ganze erst mal geniessen», stellte Coach Reckinger mit Sohnemann Jules auf dem Arm lächelnd fest.
Die Herren machten schon in Spiel eins alles klar. Lukas Windfeder, Constantin Staib, Christopher Rühr, Florian Fuchs und Timur Oruz schossen ein schönes Tor nach dem anderen. Mit dem klaren Vorsprung im Rücken liessen sie es am Sonntag etwas gemächlicher angehen. Dank der Tore von Mats Grambusch, Marco Miltkau, Niklas Wellen, Staib und Rühr reichte es aber dennoch zum glanzlosen Arbeitssieg. Weise war dennoch unzufrieden. «Das Spiel hat deutlich gemacht, dass bis Tokio noch einiges zu tun ist», sagte der dreimalige Olympiasieger-Coach.