Länderspielabgsage möglich - BVB reist separat nach Paris

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Das Coronavirus sorgt auch im Sport weiter für Durcheinander. Das Fussball-Testländerspiel zwischen Deutschland und Italien Ende März ist nicht gesichert. Borussia Dortmund ändert vor seinem Champions-League-Gastspiel die Reisegewohnheiten.

Reist mit seinem Team im kleinen Kreis nach Paris: BVB-Coach Lucien Favre. Foto: David Inderlied/dpa
Reist mit seinem Team im kleinen Kreis nach Paris: BVB-Coach Lucien Favre. Foto: David Inderlied/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ausbreitung des Coronavirus schürt auch Zweifel am Fussball-Länderspiel in Nürnberg.

Die Stadt schloss eine mögliche Absage des Test-Klassikers zwischen Deutschland und Italien am 31. März nicht aus.

Wenn die Entscheidung heute zu treffen wäre, würde die Stadtverwaltung wegen der zu erwartenden Anreise tausender Besucher aus Italien eine Absage empfehlen, erklärte Sozialreferent Peter Pluschke. Die Situation könne sich aber binnen einer Woche signifikant ändern.

Die Stadt Nürnberg hat seiner Auskunft zufolge bisher keine Empfehlung für eine Absage des geplanten Fussball-Länderspiels gegeben. Eine Entscheidung über eine solche Empfehlung werde erst in der nächsten Woche getroffen, sagte Pluschke. Eine Sprecherin der Frankenmetropole hatte zuvor erklärt: «Nach heutigen Erkenntnissen ist die Stadt Nürnberg für eine Absage des Länderspiels. Es wird erwartet, dass viele Fans aus dem Risikogebiet Norditalien anreisen.» Zuvor hatte «nordbayern.de» darüber berichtet.

Bürgermeister Christian Vogel (SPD) wies darauf hin, dass die Stadt «aktuell noch keinerlei ausreichende und belastbare Erkenntnisse» habe, «um eine verbindliche Entscheidung zu treffen. Die Situation wird weiter genau beobachtet und im engen Einvernehmen mit dem DFB bewertet. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es weder eine Spielabsage noch eine Planung bezüglich einer Absage.» Ein Sprecher des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) erklärte: «Klar ist, dass eine Entscheidung über eine Spielabsage die zuständige Gesundheitsbehörde treffen muss.»

Stadiongeschäftsführer Alfred Diesner verwies darauf, dass dem italienischen Verband zufolge «die rund 1000 an ihn ausgegebenen Tickets auch vornehmlich an in Deutschland lebende Italiener verkauft» wurden. Von einem erhöhten Besucheraufkommen aus Norditalien sei daher nicht auszugehen.

Vizemeister Borussia Dortmund wird als Vorsichtsmassnahme am Dienstag nicht gewohnt mit Sponsoren und Medienvertretern zusammen zum Champions-League-Spiel bei Paris Saint-Germain fliegen. Das Team wird nach BVB-Angaben separat im kleinen Kreis in die französische Metropole reisen. Das Hinspiel hatte der BVB gegen das Team von Dortmunds früherem Trainer Thomas Tuchel mit 2:1 gewonnen.

Die italienische Fussball-Liga änderte indes kurzfristig ihren Spielplan. Die sechs am vergangenen Wochenende ausgefallenen Spiele sollen nun an diesem Wochenende nachgeholt werden, darunter auch das Spitzenspiel von Rekordmeister Juventus Turin gegen Inter Mailand. Das teilte die Liga mit. Wann die weiteren Spieltage stattfinden, ist noch nicht entschieden.

Das grassierende Virus hat auch rund um die Formel 1 Auswirkungen. RTL verzichtet auf eine Vor-Ort-Berichterstattung vom Saisonauftakt in Australien am 15. März. Diese Massnahme gilt auch für den zweiten Grand Prix in Bahrain eine Woche später. «Aufgrund der weltweiten und nicht kalkulierbaren Verbreitung des Coronavirus und den Risiken für die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen» habe man sich zu diesem Schritt entschlossen, teilte RTL mit. Auch die Live-Übertragung des dritten Formel-1-Rennens in Vietnam wird den Angaben zufolge komplett im Sendezentrum Köln produziert.

In der Schweiz steht der Sommermärchen-Prozess gegen drei frühere Funktionäre des Deutschen Fussball-Bundes auf der Kippe. Die ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie Ex-DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt beantragten aufgrund der Ausbreitung von Sars-CoV-2 die Aussetzung des Prozesses in Bellinzona. Entsprechende Medienberichte aus der Schweiz treffen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zu. Der erste von zwölf Verhandlungstagen ist eigentlich für den kommenden Montag anberaumt, angeklagt ist auch der frühere Schweizer FIFA-Generalsekretär Urs Linsi.

In Asien sollen die für Ende März geplanten Qualifikationsspiele für die Fussball-WM 2022 und den Asien-Cup 2023 verschoben werden. Einen entsprechenden Vorschlag machte der Weltverband FIFA in Absprache mit dem asiatischen Verband AFC. Die betroffenen Mitgliedsverbände sollen nun kontaktiert werden. China und Südkorea, die beiden vom Virus am heftigsten betroffenen Länder in der Region, sollten am 26. März jeweils ein Heimspiel austragen.

Das italienische WorldTour-Radrennen Strade Bianche ist abgesagt worden. Das Rennen, das über die staubigen Schotterstrassen in der Toskana führt und in Siena endet, sollte ursprünglich am Samstag ausgetragen werden. Die Auflage soll nun zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, wie der Veranstalter RCS mitteilte. Unklar ist noch, was mit der Rundfahrt Tirreno-Adriatico (11. bis 17. März) und dem Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo (21. März) passiert.

Einige Teams haben ihre Mannschaften für die Rennen in Italien zurückgezogen, darunter das britische Top-Team Ineos und die französische Mannschaft AG2R. Das Team Astana hat sich zumindest Mailand-Sanremo noch offen gehalten. Italien ist das Land in Europa mit den meisten bestätigten Infektionen mit der Lungenkrankheit Covid-19. Auch der für den ursprünglich 29. März angesetzte Rom-Marathon wurde abgesagt.

Die Motorrad-WM-Serie startet mit einem reduzierten Programm und Marcel Schrötter als deutschem Solisten am Wochenende in der Wüste von Katar in die Saison. Lediglich die beiden kleinen Klassen - Moto2 und Moto3 - sind in Doha dabei, der Saisonauftakt der MotoGP ist aufgrund der Coronavirus-Epidemie verschoben worden.

Der Rennkalender umfasste ursprünglich 20 Veranstaltungen. Jedoch ist der Plan noch vor dem ersten Rennen durcheinandergewirbelt worden. In Katar fehlt das Herzstück MotoGP, da die Einreisebestimmungen im Wüstenstaat aufgrund von Sars-CoV-2 verschärft worden sind. Die Teams der kleinen Klassen waren für Testfahrten bereits vor Ort, können ihr Programm absolvieren.

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