Olympia 2024: «China-Turmspringer werden in Kaserne eingesperrt»
Das Wichtigste in Kürze
- Die Chinesen Lian Junjie und Yang Hao holen Gold im Turm-Synchronspringen.
- Konkurrent Timo Barthel aus Deutschland möchte aber nicht mit dem Duo tauschen.
- Er sagt: Die Chinesen hätten kein Privatleben, dieses Leben möchte er nicht haben.
China dominiert die Wassersprung-Wettbewerbe – und das auch an Olympia 2024. Für den Deutschen Timo Barthel, Siebter im Turm-Synchronspringen, liegt die Erklärung dafür auf der Hand.
«Die leben in einem Internat, zu viert auf einem Zimmer», beschreibt er das umstrittene chinesische Sportsystem. «Die trainieren zwölf Stunden, die kennen nichts anderes ausser Wasserspringen», so der Deutsche.
«Sehen ihre Familie teilweise drei Jahre nicht»
Barthel weiter: «Die haben kein Privatleben so wie wir das haben, dass wir rausgehen, Eis essen, ins Restaurant gehen, Familie treffen. Teilweise sehen die ihre Familie drei Jahre nicht. Das ist der Unterschied zwischen absoluter Weltklasse und unserer Leistung heute.»
Der 28-Jährige sagt: «Die Frage ist auch: Will man das so? Will man so ein Leben haben, damit man Gold hat?»
Ein solches Sportler-Leben zu führen, sei für Barthel keine Alternative. Auch aus finanziellen Gründen: «Ist es das alles wert für 20'000 Euro? Dass man sein ganzes Leben hinten anstellt? Ich mache es nur für mich, Geld spielt bei uns leider keine Rolle.»
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Hintergrund: 20'000 Euro sind der Betrag, den die «Stiftung Deutsche Sporthilfe» als Gold-Prämie auszahlt.