In Paris verschwindet man im August ohnehin aus der Stadt – und wenn Millionen Touristen kommen, erst recht. Doch nun ärgern sich viele «Olympia-Flüchtlinge».
Olympia 2024
Die Franzosen feuern nicht nur Judo-Star Teddy Riner an. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Pariser haben die Stadt vor den Olympischen Spielen verlassen.
  • Nun zeigt sich bei einigen Reue – die Stimmung ist grossartig.
  • Das befürchtete Chaos gibt es bisher nicht.
Ad

Die grossartige Stimmung während Olympia 2024 in Frankreich begeistert die Besucher und die Athleten. Doch für manche Pariser ist das laut Medienberichten eher ein Grund zum Ärgern: Sie hatten die Stadt extra zu Beginn der Spiele verlassen, weil sie einen überbelasteten Nahverkehr, zu viele Touristen, grosse Hitze und Wucher-Preise befürchteten.

Doch nun packt manche die Reue: «Ich dachte, dass es sehr kompliziert wäre, sich in Paris fortzubewegen, dass es dort zu viele Menschen geben würde... Aber letztendlich verpasse ich eine Atmosphäre, die es so sonst nie gibt», sagte die 34-jährige Valentine der Zeitung «Le Parisien».

Sie hatte die Stadt direkt nach der Eröffnungsfeier verlassen und betrachtet das nun mit Bitterkeit: «Es ist, als wäre ich zu einer Party eingeladen worden und hätte abgelehnt.»

Olympia 2024 Léon Marchand
Der französische Schwimmer Léon Marchand sorgt in Paris für noch mehr Stimmung. Bereits vier Goldmedaillen hat sich der 22-Jährige an Olympia 2024 geholt. - keystone

Dem Sender BFMTV zufolge gab in einer im März veröffentlichten Umfrage jeder zweite befragte Pariser an, während der Spiele nicht in der Hauptstadt sein zu wollen. Doch bislang ist keines der befürchteten Probleme eingetreten.

Olympia 2024 wird man «nicht noch einmal erleben»

«Ich bin hier bei meinen Eltern», sagte Léna laut BFMTV, «aber ich könnte auch mit zwanzig Freunden vor einem Bildschirm stehen, um Léon Marchand für eine neue Medaille anzufeuern», sagte die Frau, die zu ihrer Familie an die Atlantik-Küste gefahren war, mit Blick auf den französischen Star-Schwimmer.

Der 62-jährige Philippe hatte den Entschluss, während den Spielen aus der Hauptstadt zu fliehen, demnach schon vor langer Zeit gefasst. «Ich denke, dass es ein Bashing dieser Spiele gegeben hat. Ich erinnere mich an Abende mit Freunden, an denen wir alle sagten, dass wir gehen müssten, dass es schrecklich werden würde», sagte er «Le Parisien».

Bist du mit den Schweizer Leistungen an Olympia 2024 bislang zufrieden?

Aber: «Es scheint, dass die Stimmung in Paris grossartig ist, dass die Spiele gut laufen, dass es keine Probleme gibt. Es ist bedauerlich, dass wir während dieser aussergewöhnlichen Zeit, die wir nicht noch einmal erleben werden, nicht dabei waren.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Olympia 2024