CEO vom SCB: «Noch sind wir mit hellblauem Auge davongekommen»
Der SCB hat am Montag seine Zahlen präsentiert. Zum ersten Mal seit 20 Jahren resultiert ein Verlust. Es ist nur ein Vorbote, von dem was noch kommen wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Der SC Bern schreibt zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder rote Zahlen.
- Im vergangenen Geschäftsjahr resultierte ein Verlust von knapp 250'000 Franken.
- Fürs 2020/21 plant der SCB einen herberen Verlust – egal mit wievielen Zuschauern.
In einem Monat, am 1. Oktober, startet der immer noch amtierende Meister SC Bern in die Saison. Bevor die erste Mannschaft am Dienstag ins Mannschaftstraining einsteigt, luden die Verantwortlichen zur Saison-Medienkonferenz.
Zum ersten Mal seit 20 Jahren schlossen die Mutzen ein Geschäftsjahr wieder mit einem Verlust ab. 248'293 Franken betrug dieser und doch sagt CEO Marc Lüthi: «Der Rückblick ist nicht tragisch. Nach einem Geisterspiel und dem Saisonabbruch sind wir mit einem hellblauen Auge davongekommen.»
Grosse Sorgenfalten bereitet der Führungsriege um Lüthi jedoch der Ausblick. Noch ist unklar, wieviele Zuschauer den Spielen in der PostFinance-Arena beiwohnen werden dürfen.
Da es aufgrund der Corona-Massnahmen nur Sitzplätze geben wird, sinkt die Kapazität auf rund 11'000 Plätze. Wieviele davon tatsächlich belegt werden dürfen, entscheidet der Bundesrat am Mittwoch.
Wären es 60 Prozent der ursprünglichen Stadionkapazität, könnten rund 10'500 Fans in die Arena. Auf dieses Szenario hofft der SCB. Es hätte einen Verlust von ein bis zwei Millionen Franken zur Folge.
Wären es hingegen nur 50 Prozent der Sitzplatzkapazität, also 5500 Plätze, würde dies finanziell ungleich stärker ins Gewicht fallen. Lüthi: «Es gäbe einen mittleren einstelligen Millionenbetrag an Verlust. In diesem Fall würden wir uns finanzielle Hilfe der Behörden erhoffen, auch wenn wir es überleben würden.»
Klar sei hingegen, dass eine beschränkte Zuschauerzahl unter 5500 Fans nicht drinliege.
Schelling: «Reaktion auf verkorkste Saison»
Nach der ungenügenden letzten Saison wird der SCB sportlich mit neuem Trainer und neuem System loslegen. Sportchefin Florence Schelling erwartet von der Mannschaft eine Reaktion. «Das ist das Wichtigste.»
Mit diversen neuen Spielern absolviert der SCB die einmonatige Vorbereitung bis zum Saisonstart. Zwei Testspiele gegen Red Bull München und die Rapperswil-Jona Lakers sind geplant.
Nicht mehr dabei ist Hauptstadtklub ab sofort Lars Leuenberger. Der Meistertrainer von 2016 ersetzt beim EHC Biel den erkrankten Headcoach Antti Törmänen.