NHL: Spieler kurz auf dem Eis, dann im Privatjet zur Geburt

Nicola Wittwer
Nicola Wittwer

USA,

Phil Kessel erlebt wilde Tage. Der Eishockeyspieler aus der NHL zwingt sich zu einem Kurzeinsatz – um dann per Jet zur Geburt seines ersten Kindes zu fliegen!

NHL
Arizona-Stürmer Phil Kessel ist in der NHL diese Woche Protagonist einer speziellen Geschichte. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • NHL-Stürmer Phil Kessel wurde diese Woche erstmals Vater.
  • Der US-Amerikaner setzte das Dabeisein bei der Geburt aber wegen einer Serie aufs Spiel.
  • Seit nunmehr 958 Partien und dreizehn Jahren hat der Eishockeyaner kein Spiel verpasst.

Phil Kessel bringt es in der NHL normalerweise auch mit 34 Jahren auf etwas über 13 Minuten Eiszeit pro Spiel. Gerade deshalb verwundert es, dass der nicht verletzte Eishockeyspieler der Arizona Coyotes beim 9:2-Sieg gegen Detroit nur 30 Sekunden spielt.

Erfährt man dann den Grund, kann man den Kurzeinsatz des Stürmers wohl entweder nachvollziehen oder den Kopf schütteln. Phil Kessel hat am 8. März aber alles erreicht, was er wollte.

Denn: Der 34-Jährige war sowohl beim Spiel seiner Coyotes sowie bei der Geburt seines ersten Kindes mit dabei.

Dabei wollte er eigentlich nur an einem der beiden Orte sein – und zwar im Eishockeystadion! Arizona-Trainer André Tourigny konnte seinen Stürmer aber überzeugen, bei der Geburt dabei zu sein. Doch wieso war dieses eine Spiel für Kessel so wichtig?

«Ironman» Phil Kessel in der NHL auf Rang drei

Phil Kessel steht Stand Freitag in der besten Eishockeyliga der Welt seit 957 Partien ununterbrochen auf dem Eis. Er gilt in der NHL also als sogenannter «Ironman». Seit 2009 hat Kessel kein Spiel verpasst, weder wegen einer Sperre noch aufgrund einer Verletzung.

Phil Kessel NHL
War dann doch bei der Geburt seines Kindes dabei: Phil Kessel, Stürmer in der NHL. - Instagram / @sandramarysays

Seine 957 Spiele bedeuten derzeit Platz drei in der ewigen «Ironman»-Rangliste. Vor ihm liegt der ehemalige Eishockeyaner Doug Jarvis mit 964. Erster ist seit diesem Jahr Philadelphia-Verteidiger Keith Yandle, dessen laufende Serie am Dienstag bei 977 stand.

Alles gut gegangen

Phil Kessel startete seiner unglaublichen Serie zuliebe also die Eishockeypartie in Detroit. Bereits nach 30 Sekunden klatschte er dann bei seinen Mitspielern ab und machte sich auf den Weg zum Flughafen. Dort stand ein vom Klub zur Verfügung gestellter Privatjet bereit.

Schliesslich war Kessel pünktlich im Spital und erlebte die Geburt seines ersten Kindes mit. In der Nacht auf Freitag war der «Ironman» dann bereits wieder im Einsatz. Arizona gewann gegen die Toronto Maple Leafs mit 5:4, Kessel lieferte einen Assist.

Phil Kessel
In der Nacht auf Freitag war der frischgebackene Vater Phil Kessel gegen Toronto bereits wieder im Einsatz – und lieferte einen Assist. - Keystone

Trotz der bisher erfolgreichen Woche haben die Coyotes dennoch keine Chance mehr auf die Playoffs. Ligaweit stehen Kessel und Co. wegen 18 Siegen zu 35 Niederlagen auf dem drittletzten Platz.

Würden Sie die «Ironman»-Serie trotz Geburt des Kindes ebenfalls aufrechterhalten?

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