Nino Niederreiter: Tränenreicher Abschied von Josi
Am Sonntag wurde der Schweizer NHL-Profi Nino Niederreiter von Nashville nach Winnipeg transferiert. Der Abschied fällt ihm schwer.
Das Wichtigste in Kürze
- Nino Niederreiter wurde von Nashville nach Winnipeg transferiert.
- Durch den Transfer wird er von seinem Freund Roman Josi getrennt.
- Der Abschied der Nati-Kollegen war nicht einfach.
Nino Niederreiter sitzt in Phoenix im Bus, als ihn die Hiobsbotschaft erreicht. Er ist von seinem Team, den Nashville Predators, nach Kanada zu den Winnipeg Jets transferiert worden. Zu sagen hat er dazu nichts, sein Vertrag, der ihm 4 Millionen Dollar im Jahr einbringt, wird einfach übernommen.
«Es war wahrscheinlich die aufregendste Woche meiner Karriere», blickt Niederreiter mit etwas Distanz zurück. Nach der Ankunft traf er sich mit seinem Schweizer Teamkollegen Roman Josi in dessen Hotelzimmer.
«Wir waren beide schockiert, mussten beide etwas weinen. Es war sehr emotional.» Es sei immer sein Traum gewesen, einmal mit Josi zusammenzuspielen, das habe nun immerhin für fast eine Saison geklappt.
Zeit für Sentimentalität hat er in dem Moment allerdings kaum. «In den ersten Stunden bist du eigentlich nonstop am Telefon», erzählt er einer Schar Schweizer Journalisten per Video aus Winnipeg. Mitspieler, neue Teamkollegen, das Management, der neue Coach, alle würden anrufen.
«Dann musst du alles organisieren, Flüge suchen. Ich realisierte, dass ich meinen Pass nicht dabei habe, also war klar, dass ich erst nach Nashville zurück muss.»
Für Niederreiter sportlich nicht schlecht
Sportlich muss der Wechsel für Niederreiter nicht schlecht sein. Winnipeg hat gute Aussichten auf die Playoffs – im Gegensatz zu Nashville, das sich deshalb einer Verjüngungskur verschrieben hat. «Es ist ein gutes Team, da ist vieles möglich.» Vielleicht zum Leidwesen der Nationalmannschaft, die dann an der WM nicht oder erst spät auf den wuchtigen Stürmer zählen könnte.
Denn, dass er im Falle des Ausscheidens einem WM-Aufgebot Folge leisten würde, daran lässt der Churer keine Zweifel. «Wenn es die Chance gibt, gehe ich immer gerne», betont er. «Aber erst mal liegt der Fokus auf den Playoffs und darauf, den Stanley Cup hierhin zu bringen.»
Der Blues über den Wechsel von der Country-Hauptstadt in die Kälte-Hochburg Kanadas ist schnell verflogen. Niederreiter hatte auch noch Glück: Vor eineinhalb Wochen war es im generell nicht sehr attraktiven Winnipeg sagenhafte minus 44 Grad kalt. Jetzt «nur» noch minus 10.