Bayern München: Corentin Tolisso mit Rassismus-Vorwurf an Club-Bosse
Nach seinem Aus bei Bayern München lässt Corentin Tolisso (27) kein gutes Haar am deutschen Rekordmeister. Die Club-Führung kommt nicht gut weg.
Das Wichtigste in Kürze
- Corentin Tolisso (27) verlässt Bayern München nach fünf Jahren.
- Nach seinem Abschied schiesst der Franzose gegen die Vereinsführung.
- Der Offensivspieler spricht in einem Interview von gezielter Diskriminierung.
Nach fünf Meistertiteln und einem Champions-League-Triumph ist Schluss: Bayern München verlängert den Vertrag mit Corentin Tolisso nicht. Der Angreifer verlässt den Club im Sommer ablösefrei.
Über sein Aus beim deutschen Rekordmeister ist Tolisso offenbar nicht besonders erfreut. Im Interview mit «L'Équipe» packt der Franzose über seinen Abschied aus – und unterstellt der Club-Führung Rassismus!
«Schauen Sie, wie Bayern Alaba, Gnabry, Boateng und mich behandelt hat. Vergleichen Sie das mit ihrem Umgang mit Goretzka, Neuer und Müller», klagt Tolisso im Bezug auf seine geplatzte Vertragsverlängerung.
«Liegt es an meiner Hautfarbe?»
Der französische Nationalspieler fühlt sich benachteiligt. «Da stellt man sich irgendwann die Frage: ‹Liegt es an meiner Hautfarbe?›», so der 27-Jährige. Das müsse unbedingt ernsthaft hinterfragt werden.
Im Interview stichelt Corentin Tolisso weiter gegen den Club. «Ich hatte seit drei Wochen nichts vom Verein gehört. Ich habe meinem Berater gesagt, er soll anrufen – und da war die Entscheidung schon gefallen.» Laut «Bild» sollen die horrenden Gehaltsforderungen des Spielers dazugeführt haben, dass die Münchner das Arbeitspapier nicht verlängern wollten.
Kritik an Führungsriege wächst
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Bayern-Spieler die mangelnde Kommunikation der Verantwortlichen kritisiert. So standen der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn (52) und Sportdirektor Hasan Salihamidzic (45) zuvor schon im Fokus.
Tolisso wechselte 2017 von Lyon zu Bayern München, damals bezahlte der Verein über 40 Millionen Franken. Aufgrund vieler Verletzungen reichte es dem Flügel nie zum unumstrittenen Stammspieler. Bis heute bringt er es auf 118 Einsätze. Wo er seine Karriere fortsetzen wird, ist unklar.