Bayern München: Deutsche diskutieren schon Tuchel-Nachfolger
Nach der nächsten Pleite von Bayern München wächst die Kritik an Trainer Tuchel. Eine Zeitung diskutiert bereits mögliche Nachfolger.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bayern verlieren im CL-Achtelfinal auswärts gegen Lazio mit 0:1.
- Trainer Tuchel wird in der Folge stark kritisiert, seine Körpersprache sei bemerkenswert.
- Tuchel selbst sagt, die Bayern haben sich selbst auf die Verliererstrasse gebracht.
Dem FC Bayern München droht die erste titellose Saison seit zwölf Jahren: Im DFB-Pokal flog der vermeintliche Krösus in der zweiten Runde raus. In der Bundesliga beträgt der Rückstand auf Leader Leverkusen fünf Punkte. Und nun kassieren die Münchner im Achtelfinal der Champions League eine 0:1-Niederlage auswärts gegen Lazio Rom.
Es ist bereits die zehnte Niederlage von Trainer Thomas Tuchel im 43. Spiel. Vorgänger Julian Nagelsmann benötigte dafür 84 Partien. Die deutschen Medien kritisieren den 50-Jährigen entsprechend hart.
«Alarmstufe Rot für Tuchel», titelt beispielsweise die «Bild» in Grossbuchstaben. Die Zeitung bekundet aber Verständnis für die Aufstellung. Der Trainer verzichte im Gegensatz zur 0:3-Pleite gegen Leverkusen auf Experimente, lasse im bewährten System spielen. Es sei eine «pragmatische Entscheidung».
Für sein Verhalten nach dem Schlusspfiff hagelt es Kritik: Tuchel verliess nach dem Handschlag mit Lazio-Trainer Sarri sofort den Platz. «Er lässt seine Profis alleine stehen», schreibt die «Bild» und findet es «bezeichnend».
Bayern München brachte sich laut Tuchel selbst auf Verliererstrasse
«Focus» beschreibt Tuchels Körpersprache während des Spiels als «bemerkenswert»: Er sei resigniert dagesessen, habe den Kopf geschüttelt und das Gesicht in den Händen vergraben. «Nach konkreten Lösungsansätzen sah das nicht aus.»
Die bayerische Zeitung «Merkur» schreibt vom «nächsten Tuchel-Desaster». Einige Fans würden bereits den Rauswurf fordern. Das Blatt listet auch mögliche Nachfolger, die aktuell vereinslos sind, auf: In Frage kämen demzufolge Antonio Conte, José Mourinho, Joachim Löw oder Hansi Flick.
Sorgen um seinen Job macht sich Tuchel aber nicht, wie er bei der Pressekonferenz sagt. Auch Sportdirektor Christoph Freund stärkt ihm den Rücken. Thomas Müller sagt in der Mixed Zone, die Medien könnten die Trainerdiskussion gerne führen. Für ihn sei das aber «respektlos».
Gegenüber Dazn äussert sich der viel kritisierte Trainer der Bayern nach der Pleite: Man habe den Faden verloren, «und dann noch alles getan, dass wir in Rückstand geraten». Das Foul von Upamecano, das zum Penalty und zur Unterzahl geführt hat, sei unnötig gewesen. «Wir bringen uns damit selber auf die Verliererstrasse.»
Er sei «frustriert und sauer». Doch man habe noch das Rückspiel. Dieses findet am 5. Mai in München statt.