Bundesliga: «Xhaka stürzt Bayern, Zesiger wird sofort VfL-Chef»
Die 60. Saison der Bundesliga startet heute Abend mit dem Spiel Werder gegen Bayern München. Hier kommen die Prognosen aus der Nau.ch-Sportredaktion.
Das Wichtigste in Kürze
- Bayern München startet heute als Titelverteidiger in die Bundesliga-Saison.
- Mit Heidenheim und Darmstadt sind zwei Aussenseiter neu dabei.
- Wie schlagen sich die zwölf Schweizer (zehn Spieler, zwei Trainer) in der neuen Saison?
Mit einem Auswärtsspiel in Bremen eröffnet Bayern München heute Freitag die neue Bundesliga-Saison. Nach elf Titeln in Folge ist der Rekordmeister auch in diesem Jahr der Gejagte.
Gelingt es (endlich) wieder einem Club, den Bayern die Schale abzujagen? Welchen beiden Teams droht der Abstieg in die zweite Liga? Und welche Schweizer sind in dieser Saison im Fokus? Das sagt Nau.ch!
Christoph Böhlen, Sportchef
«Endlich geht es wieder los! Die Bundesliga feiert ihren 60. Geburtstag – und gönnt sich zum runden Jubiläum einen neuen Meister. Nach elf Jahren Bayern-Dominanz wird der BVB endlich wieder auf dem Borsigplatz feiern.
Die Gründe? Mit Marcel Sabitzer, Felix Nmecha und Ramy Bensebaini hat sich Dortmund clever verstärkt. Dazu wird noch ein neuer Stürmer zum Terzic-Team stossen. Und die Bayern haben zwar mit Harry Kane die pure Weltklasse verpflichtet. Doch die Probleme in der Defensive lösen auch dessen 30 Tore nicht.
Während Heidenheim die Euphorie des ersten Bundesliga-Aufstiegs ausnutzen kann, erwischt es Mit-Aufsteiger Darmstadt. Bei den «Lilien» reicht die Qualität nicht für den Klassenerhalt. Zudem wird es auch den FC Augsburg erwischen: Nach den Rängen 13, 14 und 15 in den letzten Jahren, gelingt der Klassenerhalt diesmal nicht mehr.
Mit Cédric Zesiger wagt wieder einmal ein YB-Meisterspieler den Sprung in die Bundesliga. Und wie bereits die Vorgänger Djibril Sow oder Denis Zakaria wird er sich auf Anhieb durchsetzen. Zesiger bringt alles mit, um beim VfL Wolfsburg Stammspieler zu werden. Sein Weg wird nach der Station bei den Wölfen noch lange nicht beendet sein.»
Pascal Moser, Sport-Redaktor
«Nach elf Titeln in Folge wird der FC Bayern als Meister abgelöst – und zwar ausgerechnet von ‹Vizekusen›. Xabi Alonso hat seinen Kader mit Granit Xhaka, Victor Boniface, Jonas Hofmann und Alejandro Grimaldo auf den richtigen Positionen verstärkt. Es ist an der Zeit für den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte für Bayer Leverkusen.
Wenig Hoffnung sehe ich für den SV Darmstadt 98. Die Lilien blamierten sich im DFB-Pokal gegen den Viertligisten Homburg, verloren gleich mit 0:3. Es fehlt schlichtweg an Qualität für die Bundesliga. Als zweiten Absteiger tippe ich auf Hoffenheim, das bereits in der letzten Saison seine liebe Mühe bekundete.
Als Arsenal-Fan blutet mein Herz noch immer – hätte ich Granit Xhaka liebend gerne noch im Trikot der Gunners gesehen. Unter Mikel Arteta hat der Nati-Captain noch einmal einen riesigen Sprung nach vorne gemacht. Und seine Emotionen in den Griff bekommen. Ich denke, dass Leverkusen mit ihm deutlich an Qualität gewinnt – auch was das Kämpferische anbelangt.
Andrea Schüpbach, Sport-Redaktor
«Meister wird Bayern München. Die Hauptprobe muss schiefgehen, damit die Show gut wird! Bayern blamiert sich im Supercup gegen Leipzig, über 34 Spieltage setzen sich die Münchner aber durch. Der Rekordmeister hat ganz einfach in einer anderen Liga eingekauft als die Konkurrenz: Mit Königstransfer Harry Kane kommt endlich der Lewandowski-Ersatz. Hinten holt man mit Napolis Meister-Verteidiger Minjae Kim Abwehr-Beton. Und Dortmund schnappt man auch noch Linksfuss Raphaël Guerreiro weg.
Ich erlaube mir noch einen Geheimtipp: Union Berlin! Letztes Jahr Rang vier, jetzt kommen mit Gosens und Volland noch zwei Nationalspieler, im Verein wird ruhig gearbeitet. Warum nicht?
Als Absteiger sehe ich Stuttgart und Heidenheim. Nach Hertha und Schalke erwischt es auch dieses Jahr einen Grossen. Stuttgart rettet sich letztes Jahr in der Barrage. Nun dürfte Abwehr-Koloss Mavropanos auch noch nach England wechseln.
Die Schwaben müssen direkt runter – leider geht auch das Bundesliga-Märchen von Heidenheim nach einem Jahr zu Ende.
Ein grosses Fragezeichen setze ich vor die Gladbach-Saison. Zuletzt reichte es nur für Rang acht, zehn und zehn. Schaffen jetzt die Schweizer Anführer den Turnaround?
Gerry Seoane übernimmt an der Seitenlinie, Goalie Jonas Omlin bekommt schon nach einem Jahr die Captain-Binde. Ob Abwehr-Chef Nico Elvedi bleibt ist noch offen.