Champions League: Hier leitet Neuer mit Patzer Reals Wende ein
Ein Patzer von Neuer bringt Real zurück, die Spanier stehen im Final der Champions League. Bayern-Trainer Tuchel tobt wegen einer fragwürdigen Entscheidung.
Das Wichtigste in Kürze
- Real Madrid gewinnt gegen Bayern München mit 2:1 und steht im CL-Final.
- Manuel Neuer unterläuft in der Schlussphase ein Fehler, der die Wende einleitet.
- Trainer Tuchel nimmt seinen Keeper in Schutz, wettert dafür gegen den Schiedsrichter.
87 Minuten lang zeigt Manuel Neuer im Halbfinal-Rückspiel der Champions League, weshalb er als einer der besten Goalies gilt. Mehrmals rettet der Bayern-Keeper mirakulös gegen die Stars von Real Madrid. Doch dann unterläuft dem Deutschen ein Patzer, der die Wende für die Spanier bringt.
Die Bayern führen mit 1:0, als Vinicius abschliesst. Der Schuss kommt zentral, für einen Manuel Neuer kein Problem – im Normalfall. Der Ball springt vom Boden etwas höher als erwartet auf und prallt dem Keeper an die Brust. Von dort kommt er zu Joselu, der den Ball zwischen den Beinen von Manuel Neuer zum Ausgleich ins Netz schiebt.
Kurz darauf kommt es noch schlimmer für die Bayern, diesmal ist Neuer schuldlos, seine Vorderleute sind unachtsam: Der Ball kommt im Strafraum zu Rüdiger, der ihn zu Joselu spielt. Der Spanier steht in der Mitte, nur wenige Meter vor dem Tor, ganz alleine und muss nur noch einschieben. Der Schiedsrichter aberkennt den Treffer, doch nach VAR-Konsultation entscheidet er korrekterweise auf Tor.
In der Schlussphase wird es nochmals heiss: In Minute 103 treffen die Bayern zum vermeintlichen Ausgleich. Doch der Treffer zählt nicht, der Schiedsrichter hatte zuvor wegen einer äusserst knappen Abseits-Entscheidung bereits abgepfiffen.
Trainer Thomas Tuchel bezeichnet dies nach dem Spiel als «absolutes Desaster». Der Schiedsrichter müsse die Szene weiterlaufen lassen, so wie er es vor dem Real-Tor gemacht habe. «Es ist ein klarer Regelverstoss.»
Manuel Neuer nach Aus in Champions League: «Extrem bitter für mich»
Seinen Torwart nimmt er trotz des Patzers in Schutz: «Manu hat bis dahin super gehalten, er macht einen Fehler, den er in 100 Jahren nicht macht.» Vorwürfe gebe es keine.
Manuel Neuer selbst sagt: «Wir waren schon mit einem Schritt in London, der Fehler ist extrem bitter für mich.» Er habe den Ball anders erwartet. «Ich habe nicht damit gerechnet, dass ein Maulwurf in dem Platz ist und der Ball so aufspringt.»
Für Bayern München stehen noch zwei Spiele in der enttäuschenden und titellosen Saison an. Real Madrid, das bereits die spanische Meisterschaft gewonnen hat, trifft am 1. Juni in London im Final der Champions League auf Dortmund.