CL-Titel? «Diesmal ist PSG an der Reihe!»
In den Achtelfinals der Champions League hinterlassen diverse Teams einen starken Eindruck. Wer wird sich den Henkelpott holen?

Das Wichtigste in Kürze
- In den Champions-League-Achtelfinal kommen einige klar, andere mit Dusel weiter.
- Wer ist nach der Runde der letzten 16 der Favorit auf den Titel?
- Die Nau.ch-Sportredaktion findet keinen gemeinsamen Nenner.
Die Achtelfinals der Champions League sind Geschichte – die neuen Paarungen stehen fest.
Bayern München will gegen Ex-Goalie Yann Sommer einen weiteren Schritt in Richtung Heim-Final machen. Titelverteidiger Real Madrid kriegt es mit Arsenal zu tun.
Vorjahresfinalist Borussia Dortmund trifft wie schon in der Ligaphase auf den FC Barcelona. Das Team von Nati-Goalie Gregor Kobel schielt auf ein allfälliges Halbfinal-Duell mit Liga-Rivale Bayern. Im vierten Duell kämpfen das formstarke PSG und Überraschungsteam Aston Villa um einen Platz im Halbfinal.
Auf der Sportredaktion von Nau.ch schaut man nach den intensiven Achtelfinals schon auf den Final in München. Wer wird Ende Mai den Titel feiern?
Matthias Neuhaus, Sportredaktor
«Für mich ist der Favorit klar: die Bayern!
Den Münchnern winkt nach 2012 ein weiteres «Finale dahoam». Vor 13 Jahren musste man sich Chelsea im Elfmeterschiessen beugen. Es ist also noch eine Rechnung offen – das motiviert.
Der Weg ins Endspiel wird kein Zuckerschlecken. Im Viertelfinal wartet mit Yann Sommers Inter Mailand ein Team, das besonders defensiv sackstark auftritt. Im Halbfinal wird es wohl zum Duell mit Barcelona kommen.

Die Offensive ist die grosse Stärke der Bayern. Musiala, Olise und Coman spielen ihre Gegner regelmässig schwindlig. Und mit Kane (10 Tore in 11 Champions-League-Spielen) haben die Münchner einen Top-Knipser in ihren Reihen.
Mein Gefühl sagt: Der deutsche Rekordmeister schafft es in den Final und feiert dann vor eigenem Publikum den siebten Titel in der Königsklasse.»

Christoph Böhlen, Sportchef
«Jahrelang arbeiten die katarischen Club-Besitzer jetzt schon daran, sich mit PSG die Krone des europäischen Fussballs aufzusetzen. Doch weder mit Lionel Messi, Neymar oder Kylian Mbappé gelingt das Kunststück. In der Ligue 1 können sich die Pariser seit 2013 eigentlich nur selber schlagen – doch auf der ganz grossen Bühne reicht es trotz vieler Superstars nicht. Bis jetzt!
Es ist kein Zufall, wirkt Paris Saint-Germain seit dem Abgang von Kylian Mbappé zu Real Madrid noch gefährlicher als zuvor. Die beiden Spiele gegen den souveränen Premier-League-Leader Liverpool zeigen: PSG ist offensiv fast nicht zu bremsen und vor allem schwer auszurechnen!
Die Verantwortung hängt nicht mehr nur an einem Superstar, sondern ist auf mehrere Schultern verteilt. Und die gehören hochveranlagten Spielern wie Désiré Doué, Vitinha, Bradley Barcola oder Neuzugang Khvicha Kvaratskhelia.
Als Bonus kommt noch Ousmane Dembélé dazu: Der 27-jährige Franzose ist (endlich) in der Form seines Lebens. Allein in diesem Kalenderjahr kommt er wettbewerbsübergreifend auf 21 (!) Tore.

Von allen Viertelfinalisten macht PSG auf mich den gefährlichsten Eindruck. Wer Liverpool bezwingt, kann grundsätzlich alle schlagen. Und mit 16 Punkten Vorsprung auf Marseille ist das Rennen in der Liga schon gelaufen – die Konzentration wird voll und ganz der Königsklasse gelten.
Letztes Argument, warum PSG die Champions League gewinnt, ist der Turnierbaum! Bei allem Respekt vor Aston Villa: Die Engländer sind das machbarste Los im Viertelfinal. Im Halbfinal würden Arsenal oder Real Madrid warten. Vor allem die Königlichen haben gegen Atlético gezeigt, dass sie verwundbar sind. Keine Defensive kennt Real-Superstar Mbappé zudem besser, als die PSG-Verteidiger.
Bitter für ihn: Ausgerechnet im ersten Jahr nach seinem Abgang geht der Titel der Königsklasse nach Frankreich. Diesmal ist PSG an der Reihe!»

Nicola Wittwer, Sportredaktor
«Ich tippe auf den Rekordsieger.
Denn: Es fängt wieder an! Bei Real Madrid wird es in der K.-o.-Phase eng – sehr eng. So wie gestern gegen Stadtrivale Atlético. Und am Ende jubeln trotzdem die Königlichen.
In den letzten Jahren verhinderte der 15-fache Titelgewinner das Ausscheiden mehrmals in extremis. Nicht selten sorgte eine späte Wende für das Weiterkommen.

Dass es in den Achtel-, Viertel- oder Halbfinals jeweils knapp wird, hat mit starken Gegnern zu tun. Dass am Ende meistens trotzdem die Madrilenen jubeln, mit deren Killerinstinkt.
Bei Real weiss man, wie man Champions-League-Spiele gewinnt. Dass man auch bei Rückstand zu seinen Chancen kommen wird – und diese halt nutzen muss.
Diese Erfahrung, gepaart mit der überragenden Qualität des Teams, macht den Titelverteidiger automatisch zum Favoriten. Der Killerinstinkt wird Real zum nächsten Champions-League-Sieg führen.»

Die Viertelfinal-Duelle
Paris St. Germain – Aston Villa