DFB-Desaster – Matthäus: «Ob man Flick jetzt noch halten kann....»
Deutschlands Nationalteam steckt immer tiefer in der Krise. Hansi Flick sieht sich weiter als richtigen Trainer, Matthäus hält eine Änderung als wahrscheinlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland verliert das Testspiel gegen Japan mit 1:4.
- Flick hält sich weiterhin für den richtigen Trainer – Völler vermeidet ein Bekenntnis.
- Rekordnationalspieler Matthäus bezweifelt eine Wende unter Flick.
Hansi Flick hält sich auch nach der 1:4-Blamage gegen Japan zum Start in die EM-Saison weiter für den «richtigen Trainer» der deutschen Fussball-Nationalmannschaft.
«Ich finde, wir machen es gut», sagte der 58-Jährige beim Sender «RTL»: «Ich kann verstehen, wenn die Kritik da ist und wenn die gross ist. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.»
Kein Bekenntnis von DFB-Sportdirektor Völler
«Jetzt fahren wir wieder ins Quartier zurück, beruhigen uns», sagte Sportdirektor Rudi Völler, von dessen Einstellung sich der DFB auch einen Stimmungsumschwung pro Heim-EM im Sommer nächsten Jahres erhofft hatte.
Ein Bekenntnis pro Flick gab es aber auch vom Weltmeister von 1990 nicht. «Wir tun gut daran, erstmal eine Nacht darüber zu schlafen», sagte Völler in der Mixed-Zone.
«Das war eine Blamage. Das tut weh nach den letzten Spielen, die schlecht waren.» Flick tue ihm ein bisschen leid, «wie das Ganze gelaufen ist».
Man habe aber «einfach auch richtig schlecht verteidigt. Das geht so nicht auf diesem Niveau. Das können wir definitiv besser», so Völler, der jedoch auch zugab: «Wir sind halt nicht mehr die erste Garde in Europa.»
Matthäus: «Ob man Flick jetzt noch halten kann...»
Unter Flicks Führung gelang der deutschen Mannschaft seit fünf Spielen kein Sieg mehr. Deutliche Kritik von aussen kommt deshalb unter anderem von Lothar Matthäus. Deutschlands Rekordnationalspieler bezweifelt, dass Bundestrainer Flick sich noch im Amt halten kann.
Das sei «mehr als eine Diskussion nach dem Spiel», sagte der 62-Jährige bei «RTL», «und ich weiss ja auch, was in den letzten Monaten gelaufen ist beim DFB. Da haben nicht mehr viele hinter Hansi Flick gestanden. Rudi Völler ja, aber ob man ihn jetzt noch halten kann – das bezweifle ich».
Matthäus vermutet, dass die Unterstützung für Flick aus dem Team heraus nicht so gross ist wie öffentlich von den Spielern betont. Der Bundestrainer habe «vielleicht das Vertrauen verloren», sagte der Weltmeister von 1990: «Irgendwas ist da vorgefallen, irgendwas ist da passiert. Ich glaube, dass das Zwischenmenschliche auch nicht so ist, wie es nach Aussen getragen wird.»
Gegen Japan habe die deutsche Mannschaft «einfallslos, ohne Kompaktheit, ohne Freude im Spiel, keine Begeisterung, ohne Selbstvertrauen» gespielt. «Wir sind eine Fussball-Nation, aber wir zeigen es nicht».
Eine Reaktion zeigen kann die DFB-Elf am Dienstag (21 Uhr) in Dortmund. Mit dem derzeit starken Vize-Weltmeister Frankreich wartet jedoch eine sehr schwierige Aufgabe.