«Drohgebärden der FIFA helfen niemandem», sagt Faeser
In Deutschland gibt es noch immer keine Einigung wegen der Vergabe der TV-Rechte für die FIFA Frauenfussball-WM. Nun mischt sich die Politik ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Politik hat sich nun in die Debatte der TV-Rechte der Frauenfussball-WM eingeschalten.
- Noch immer herrscht keine Einigung. Die FIFA hat schon mit einem Blackout gedroht.
In die Debatte über die TV-Rechte für die Frauenfussball-WM hat sich nach Aussenministerin Annalena Baerbock eine zweite deutsche Spitzenpolitikerin eingeschalten.
Nancy Faeser, die für den Sport zuständige Bundesinnenministerin, fordert «eine schnelle Einigung» und kritisierte den Weltverband: «Die Drohgebärden der FIFA helfen niemandem.» Die SPD-Politikerin sagte der «Bild» eine Fussball-WM sei «ein Fussballfest für alle»: «Millionen Deutsche wollen mit unserem Team mitfiebern – genau wie ich!»
Am Mittwoch hatte bereits Baerbock auf eine Einigung für das Turnier vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland gedrängt. «Das Eine ist die FIFA, an die wir eindringlich appellieren können, das Andere sind die öffentlich-rechtlichen Sender», sagte die Grünen-Politikerin.
FIFA droht mit Blackout
Gut elf Wochen vor WM-Start ist noch unklar, wer das Turnier im Fernsehen übertragen wird. FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte davor gewarnt, dass die Spiele auch in Deutschland nicht im TV zu sehen sein könnten. «Der Blackout darf nicht kommen», sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf, seit vergangenem Monat auch Mitglied des FIFA-Council.
«Dass unsere WM-Spiele nicht in Deutschland übertragen werden, ist für mich unvorstellbar», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg der «Bild». Sollte es dennoch so kommen, wäre es für sie «eine riesige Enttäuschung».
«Die Angebote des ZDF für den Erwerb von Sportrechten orientieren sich unter anderem massgeblich am Marktpreis für das jeweilige Sportrecht.» Das hatte das Zweite vor zwei Wochen in einer Mitteilung erklärt. «Der Marktwert kann unter Umständen erheblich von der preislichen Erwartungshaltung von Rechtevermarktern abweichen.»