EM 2024: Plötzlich schaut Nati-Gegner Deutschland auf Manuel Neuer
Manuel Neuer ist in den letzten Tagen ungewollt in den Fokus geraten. Der 38-Jährige steht im Eröffnungsspiel der EM 2024 unter besonderer Beobachtung.
Das Wichtigste in Kürze
- Manuel Neuer machte zuletzt nicht die sicherste Figur.
- Vor der EM im eigenen Land stellten sich die Deutschen die Goalie-Frage.
- Für Nationaltrainer Julian Nagelsmann ist der Fall klar.
Im letzten Testspiel gegen Griechenland unterlief Manuel Neuer der Fehlgriff, der der Diskussion um die Goalie-Position im deutschen Team neue Nahrung gab. Der Keeper von Bayern München liess einen harmlosen Abschluss nach vorne abprallen und kassierte mit dem Nachschuss das 0:1.
In anderen Jahren wäre so ein Fehler des 119-fachen Internationalen kaum der Rede wert gewesen – angesichts der Verdienste und des Ansehens der Goalie-Ikone.
Aber die laufende Saison ist nicht Neuers beste. Er brilliert zwar immer noch zwischendurch mit fantastischen Paraden, überrascht aber auch öfters mit ungewohnten Unaufmerksamkeiten.
Hochkarätiger Ersatz wartet und wartet
Und so weckte das Spiel gegen Griechenland Zweifel an der aktuellen Qualität von Neuer, der in den letzten Monaten oft verletzt fehlte.
Dass über den Status von Neuer diskutiert werden kann, liegt auch daran, dass mit Marc-André ter Stegen ein hochkarätiger Ersatz bereitstehen würde. Der 32-jährige Goalie vom FC Barcelona zeigt im Klub konstant starke Leistungen.
«Den Leistungen zufolge müsste man wohl Manuel Neuer durch Marc-André ter Stegen ersetzen», urteilte der ehemalige deutsche Nationalkeeper Timo Hildebrand gegenüber der ARD stellvertretend für andere Experten. Aber Neuer sei halt schon eine gefühlte Ewigkeit im deutschen Tor.
Goalie-Unruhe vor EM 2024 – ohne Nagelsmann
Während in den Medien die Meinungen zur Frage «Neuer oder ter Stegen» geteilt sind, erhält der kritisierte Stammgoalie Rückendeckung vom deutschen Staff und Verband.
Bundestrainer Julian Nagelsmann meinte nach dem Spiel gegen Griechenland kategorisch: «Ich lasse keine Diskussion aufkommen. Er hat mein Vertrauen.» Und auch andere aus dem Umfeld der Nationalmannschaft oder von Bayern München eilten Neuer verbal zu Hilfe.
Wenige Tage vor dem Eröffnungsspiel der EM 2024 hatte selbstredend keiner rund um die deutsche Mannschaft das Bedürfnis, die Goalie-Diskussion neu zu lancieren. Als dreifacher Welt-Torhüter, zweimaliger Champions-League-Sieger mit Bayern München und Weltmeister von 2014 liess sich Neuer vorerst gut vor Kritik verteidigen.
Am Freitagabend in seinem Heimstadion in München wird er trotzdem noch kritischer beäugt werden als sonst. Weitere Fehler kann er sich an der EM 2024 nicht leisten.