EM 2024 – Spanien vs. England: Auf diese 5 Duelle kommt es heute an
Teenager, Super-Sechser, viel kritisierte Trainer, Torschützenkönige. Sie alle stehen vor dem heutigen Final der EM 2024 zwischen Spanien und England im Fokus.
Das Wichtigste in Kürze
- Im EM-Final duellieren sich heute England und Spanien.
- Ein Blick auf die fünf spannendsten Duelle auf dem Platz.
Spanien oder England – wer wird Fussball-Europameister? Über den Ausgang dieses Endspiels am Sonntagabend in Berlin (21 Uhr) entscheiden auch mehrere spannende Duelle.
Kane gegen Olmo: Duell der möglichen Torschützenkönige der EM 2024
Harry Kane von Bayern München und Dani Olmo von RB Leipzig: Beide können am Sonntagabend nicht nur Europameister werden, sondern auch noch Torschützenkönig dieser EM. Mit je drei Toren gehören sie zu jenen sechs Spielern, die die Torjägerliste des Turniers vor dem letzten Spiel anführen.
Die Bilanz ihrer bisherigen Bundesliga-Duelle in Deutschland ist ausgeglichen: In Kanes erstem Spiel für den FC Bayern verlor der deutsche Rekordmeister das Supercup-Endspiel gegen Leipzig durch drei Olmo-Tore mit 0:3.
Englands Kapitän revanchierte sich dafür mit zwei Treffern zum 2:1-Sieg gegen Leipzig im Februar dieses Jahres. Beim Bundesliga-Hinspiel fehlte Dani Olmo verletzt.
Yamal gegen Mainoo: Duell der Teenager
Spaniens Lamine Yamal ist die Entdeckung der EM 2024. Einen Tag vor dem Endspiel feierte er seinen 17. Geburtstag. Zuvor hatte er als jüngster Spieler (beim 3:0 gegen Kroatien) und jüngster Torschütze (beim 2:1 gegen Frankreich) der EM-Geschichte bereits zwei Rekorde gebrochen.
Aber auch die Engländer haben einen Jungstar mit bemerkenswert grossen Entwicklungssprüngen. Noch im Herbst 2023 spielte der 19-jährige Kobbie Mainoo zweimal in der UEFA Youth League für Manchester United.
Danach ging alles ganz schnell: Premier-League-Stammspieler seit Dezember, Länderspiel-Debüt im März, EM-Stammkraft seit dem Achtelfinal gegen die Schweiz.
Auch Mainoo hält bei diesem Turnier schon einen Rekord: Mit einer Quote von 96 Prozent angekommener Pässe hat er nach Angaben des Sportdaten-Analysten Opta den besten Wert aller Spieler, die bei der EM 2024 und bei allen anderen Europameisterschaften seit 1980 mehr als 100 Pässe gespielt haben.
Mit Nico Williams (22), Bukayo Saka (22) und Jude Bellingham (21) sind die Augen heute auf zahlreiche Youngsters gerichtet.
Southgate gegen De la Fuente: Duell der viel kritisierten Trainer
Spaniens Luis de la Fuente und Englands Gareth Southgate haben eine ähnliche Trainerbiographie: Zwei ehemalige Abwehrspieler, die jeweils nur einen Proficlub trainierten und dann früh zum Verband wechselten. Dort wurden beide später vom U21- zum Nationaltrainer befördert.
Den 63-jährigen de la Fuente hätten viele Spanier am liebsten gar nicht mehr bei diesem Turnier gesehen.
Denn nicht nur die durchwachsenen Leistungen während der EM-Qualifikation sorgten für Kritik. Sondern vor allem sein Umgang mit der Kussaffäre des mittlerweile zurückgetretenen und kurzzeitig sogar festgenommenen Verbandspräsidenten Luis Rubiales bei der Frauen-WM 2023.
Dem nämlich spendete de la Fuente kräftig Beifall, als Rubiales eine krude Verteidigungsrede hielt. Erst später entschuldigte sich der spanische Coach dafür.
Verglichen damit war die Kritik an Southgate nach den schwachen Auftritten der Engländer zu Beginn der EM 2024 harmlos.
Und auch Fussball-Legende Gary Lineker sagte der «Süddeutschen Zeitung» in einem Interview zu diese Final: «Sollte er die EM 2024 gewinnen, kann er in den Sonnenuntergang gehen, seinen Ritterschlag entgegennehmen. Und jeder wird ihn auf ewig lieben.»
Rodri gegen Rice: Duell der Super-Sechser
Die Position des zentralen defensiven Mittelfeldspielers ist die strategisch wohl wichtigste des modernen Fussballs. Das ahnt man in Deutschland spätestens, seit Thomas Tuchel beim FC Bayern so flehentlich wie vergeblich die Verpflichtung eines solchen Sechsers forderte.
Die Münchner wollten vor einem Jahr keine 120 Millionen Euro für den Engländer Declan Rice zahlen. Der FC Arsenal tat es. Und der 25-Jährige fehlte bei dieser EM noch keine Sekunde.
England hat den teuersten Sechser der Welt – Spanien dafür den besten. Der 27 Jahre alte Rodri von Manchester City gilt als Nonplusultra auf dieser Position.
«Sollte Spanien gewinnen, wäre ich nicht überrascht, wenn er zum besten Spieler des Turniers gewählt würde», sagte sogar Lineker.
Pickford gegen Simon: Welcher Goalie hält besser?
Für Brisanz ist auch in den beiden Toren gesorgt. Unai Simon und Jordan Pickford waren bisher sichere Werte.
Letzterer ist zudem auch Einpeitscher des Teams, läuft es spielerisch nicht, so schreit er sein Team nach vorne. Spätestens nach seiner Penalty-Parade gegen Akanji ist Pickford bei den Engländern ununstritten. Dass er gerne provoziert, bringt ihm ausserhalb der Landesgrenzen eher weniger Sympathien ein...
Das gilt nicht für Simon. Auf der Linie ist der 27-Jährige von Athletic Bilbao weltklasse. Aber er ist auch immer wieder für einen Patzer gut...