Europas Top-Klubs droht radikaler Sparkurs!
Ab 2025/26 dürfen nur noch 70 % der Einnahmen für Kaderkosten ausgegeben werden. Bundesliga und LaLiga sind stabil, Premier League, Serie A und Ligue 1 kämpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab 2025/26 dürfen Klubs nur noch 70 % ihrer Einnahmen für Kaderkosten ausgeben.
- Die Premier League, Serie A und Ligue 1 überschreiten deutlich die 70-Prozent-Grenze.
- Bundesliga & LaLiga zeigen mit stabilen Finanzen eine geringere Abhängigkeit.
Ab der Saison 2025/26 greift die finale und strengste Stufe der im Sommer 2022 eingeführten Uefa-Finanzregeln zur «Financial Sustainability».
Europäische Klubs dürfen dann maximal 70 Prozent ihrer Einnahmen für Kaderkosten wie Transfers, Gehälter und Beraterhonorare ausgeben (bisher 80 Prozent).
Premier League, Serie A und Ligue 1 stehen vor Problemen
Für die meisten Top-Ligen bedeutet die 70-Prozent-Grenze laut einer aktuellen Uefa-Erhebung für die Saison 2022/2023 eine grosse Herausforderung:
In der Premier League etwa lag die Kaderkostenquote bei durchschnittlich 83,4 Prozent, wobei acht Klubs über 90 Prozent lagen und die Spitze über 120 Prozent erreichte. Die Engländer haben deshalb auch eine Diskussion über eine Verlängerung der 80-Prozent-Regelung über das Saisonende hinaus angestossen.
In der Serie A betrug die Quote 84,9 Prozent, mit sieben Klubs über 90 Prozent und einem Höchstwert von knapp 160 Prozent. In der Ligue 1 lag der Durchschnitt bei 80,7 Prozent, fünf Klubs überschritten die 90-Prozent-Marke, und die Spitze erreichte fast 170 Prozent.
Bundesliga und LaLiga mit stabiler Finanzlage
Lediglich zwei Top-Ligen werden kaum Probleme haben:
Einerseits die Bundesliga mit einer durchschnittlichen Kaderkostenquote von 59,5 Prozent und 16 von 18 Bundesligisten, die unter der 70-Prozent-Grenze liegen. Ein Klub liegt derweil bei über 80 Prozent und Hertha BSC sogar bei über 120 Prozent.
Und auch die italienische LaLiga zeigt mit einer durchschnittlichen Quote von 71,6 Prozent und nur zwei Klubs über 90 Prozent eine ähnlich stabile Finanzlage wie die Bundesliga.
Uefa will finanzielle Abhängigkeit der Klubs verringern
Die enormen Defizite in Europas Fussballligen, verursacht durch hohe Personal- und Transferkosten, müssen entweder durch Investoren (maximal 60 Millionen Euro über drei Jahre, wie von der Uefa erlaubt) oder durch Fremdkapital und Darlehen ausgeglichen werden. Dies führt zu einer wachsenden Abhängigkeit der Klubs.
Ein Problem, das die Uefa nun angeht: Am 25. November lädt sie die Spitzenvertreter der fünf Top-Ligen zu Gesprächen ein, um die finanzielle Stabilität der Vereine zu stärken.
Besonders die Top-Klubs in der Bundesliga erwarten gerade mit Blick auf ihre internationale Konkurrenzfähigkeit, dass die Uefa ihre Finanzvorschriften künftig konsequent durchsetzt, schreibt die «Sport-Bild». Verstösse und Umgehungstatbestände, etwa bei Kapitalzuwendungen, sollen rigoros geahndet werden.