FCB und Trabzonspor verzichten heute aus Respekt auf Torjubel
Den FC Basel erwartet heute auswärts gegen Trabzonspor eine besondere Atmosphäre. Die Gedanken in der Türkei sind bei den Opfern der Erdbeben-Katastrophe.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCB spielt heute auswärts gegen Trabzonspor im Playoff der Conference League.
- Das Hinspiel um 18.45 Uhr rückt aufgrund der Erdbeben-Katastrophe aber in den Hintergrund.
- Trabzon bittet Fans anderer Clubs ins Stadion, die Einnahmen werden gespendet.
- Zudem werden beide Teams auf einen allfälligen Torjubel verzichten.
Heute Abend um 18.45 Uhr trifft der FC Basel auswärts auf den türkischen Meister Trabzonspor. Doch für einmal tritt die sportliche Bedeutung des Spiels in der Conference League in den Hintergrund.
Die schweren Erdbeben in der Grenzregion der Türkei und Syrien haben bislang über 40'000 Menschenleben gefordert. Nach der Erdbeben-Katastrophe wurden zunächst alle Sportveranstaltungen in der Türkei abgesagt. «Es fällt einem schwer, im gleichen Land, ein paar Hundert Kilometer weiter, Fussball zu spielen.» Das sagt FCB-Coach Heiko Vogel vor der Reise.
Der FC Basel hat sich im Vorfeld bereits solidarisch gezeigt und Hilfsgüter für die Region gesammelt. Diese wurden vor dem Playoff-Spiel in die Türkei gesendet.
Und auch Trabzonspor will anlässlich des Spiels gegen den Schweizer Vertreter Gutes tun. Der amtierende Meister verkauft alle 39'000 Tickets und spendet den gesamten Erlös.
Das gesammelte Geld werde dann mithilfe der Katastrophenschutzbehörde Afad an die Erdbebenopfer überwiesen. Zudem sollen die Fans Spielzeug ins Stadion bringen, das an vom Erdbeben betroffene Kinder gehen soll.
Volles Haus gegen den FC Basel – Einnahmen werden gespendet
Damit möglichst viele Fans den Weg ins Stadion finden, wurden auch die Fussball-Rivalitäten für einmal abgelegt. Trabzonspor bittet Fans «unabhängig von Farbe und Wappen», ins Stadion zu kommen.
Diesen Aufruf unterstützen die eigentlichen Konkurrenten. Ob Fenerbahce, Galatasaray, Besiktas – sie alle fordern ihre Fans auf, Trabzonspor vor Ort zu unterstützen. Zu diesem Zweck werden gar «Souvenir»-Tickets für das mittlerweile ausverkaufte Spiel verkauft.
Teams werden nicht jubeln, Gedenk-Applaus nach 4:17
Auf Jubel im Stadion soll während des Spiels gegen den FC Basel natürlich verzichtet werden. «Mental ist keiner von uns in einem guten Zustand», so Club-Präsident Ahmet Ali Agaoglu. «Was wir gesehen und erlebt haben, ist nicht leicht zu überwinden.»
Und auch beim FC Basel wird sich bei möglichen Torerfolgen zurückhalten. «Ein Jubel wäre das völlig falsche Zeichen», so Trainer Heiko Vogel.
Nur einmal wird heute Abend im Stadion geklatscht: Nach 4,17 Minuten werden die Zuschauer den Menschen in den Erdbebengebieten gedenken. Dies, weil das erste Beben um 4:17 Uhr das türkische Festland erreicht hatte.