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Fifa will Spielerberatern Geldhahn zudrehen – diese drohen mit Klage

Nau Sport
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Zürich,

Mit einem neuen Reglement will die Fifa Vermittlungs-Honorare von Spielerberatern begrenzen. SFAA-Präsident Christoph Graf wirft dem Verband Heuchelei vor.

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Die Fifa will den Spielerberatern mit einem neuen Reglement den Geldhahn zudrehen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fifa will die Schraube mit einem neu erlassenen Reglement für Spielerberater anziehen.
  • Christoph Graf, Präsident der Schweizer Spielerberatervereinigung SFAA, kontert.
  • Im Nau-Interview sagt er, das sei Heuchelei – die Regeln kämen einem Berufsverbot gleich.

Die Fifa stösst mit einem neuen Reglement für Spielerberater auf gewaltigen Widerstand. Zu den schärferen Bestimmungen gehört etwa, dass künftig eine Obergrenze für Provisionen eingeführt wird.

Christoph Graf ist Präsident der Schweizer Spielerberatervereinigung SFAA. Im Interview mit Nau.ch kritisiert er die Fifa stark. Eine Klage sei wohl unumgänglich.

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Christoph Graf zusammen mit dem verstorbenen Star-Spielerberater Mino Raiola. - SFAA

Nau.ch: Christoph Graf, die Fifa hat ein neues Reglement für Fussballagenten mit Preisvorschriften und anderen Einschränkungen erlassen – geht es den Spielervermittlern jetzt an den Kragen?

Christoph Graf: Das hätte die Fifa gerne. Sie will diesen Berufsstand mit ihren Vorschriften verunmöglichen. Es geht ihr nicht um Transparenz und Fairplay, wie sie schreibt, das ist Heuchelei. Es geht der Fifa nur darum, den Spielervermittlern das Geschäft zu vermiesen. Warum sie das will, ist mir ein Rätsel. Wir halten uns an nationale Gesetze halten und brauchen kein Reglement der Fifa. Sie hilft uns nichts, also soll sie uns nicht reinpfuschen.

Nau.ch: Will der Fussball-Weltverband euch quasi ein Berufsverbot geben?

Christoph Graf: Letztlich schon. Es ist, als würde der Staat beschliessen, dass Journalisten nur noch einen Drittel des aktuellen Lohns verdienen dürfen. Dann würde wohl auch niemand mehr Journalist werden wollen. Abgesehen davon bringt das neue Reglement grosse Nachteile für die Spieler, nicht für die Superstars, sondern für die grosse Masse. Viele werden niemanden mehr finden, der ihre Interessen professionell vertritt.

Nau.ch: Sie sind Präsident der Schweizer Spielerberatervereinigung SFAA, was können Sie nun tun?

Christoph Graf: Es gibt Gesetze in einem Rechtsstaat, die den Wettbewerb regeln. Was die Fifa machen will, ist ein Preisdiktat. Die Fifa missbraucht ihre marktbeherrschende Stellung. Das widerspricht meines Erachtens dem Gesetz in der Schweiz und jenem in andern zivilisierten Ländern.

Nau.ch: Dann müssen sie gar nichts unternehmen? Ist das Unterfangen der Fifa zum Scheitern verurteilt?

Christoph Graf: Wir müssen eine Klage einreichen, das ist klar. Wo kein Kläger, da kein Richter. Auch in anderen Ländern bereitet man sich auf ein Verfahren vor. Die Fifa wird auf massiven Widerstand stossen.

Was halten Sie von den neuen Fifa-Regeln für Spielerberater?

Nau.ch: Laut dem Reglement würde zuerst eine Übergangsfrist eintreten, bevor die Vorschriften gelten. Glauben Sie, dass weder das eine noch das andere eintrifft?

Christoph Graf: Ich setze darauf, dass wir recht erhalten. Aber das müssen am Schluss die Richter entscheiden.

Nau.ch: Ist es denkbar, dass die Hintergedanken der Fifa sind, künftig in diesem Bereich auch noch mitzuverdienen?

Christoph Graf: Mag sein. Die Fifa will mit dem Fussball möglichst viel Geld verdienen. Sonst kämen solche Ideen wie Weltmeisterschaften alle zwei Jahre oder die aufgeblähte Klub-WM gar nicht auf.

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