U21-EM: Italien tobt nach Pleite gegen Schiedsrichter
Italien verliert gegen Frankreich an der U21-EM auch wegen mehrerer Schiedsrichterfehler. Die italienischen Medien toben und beklagen das Fehlen des VAR.
Das Wichtigste in Kürze
- Italien verliert gegen Frankreich mit 1:2.
- Ein Tor und ein Penalty werden nicht gegeben, ein Foul vor dem Tor Frankreichs übersehen.
- Italienische Medien beklagen, dass der VAR an der U21-EM fehlt.
Ihr erstes Spiel der U21-EM verliert die italienische Mannschaft mit 1:2 gegen Frankreich. Oder – und da sind sich die italienischen Medien einig – sie wird von den Schiedsrichtern besiegt.
Wie die Medien – oftmals bereits in den Titeln – schreiben, unterlaufen den Unparteiischen in der Tat mehrere Fehler: Ein Handspiel im eigenen Strafraum von Frankreichs Pierre Kalulu wird nicht geahndet. Vor dem Führungstreffer steigt Frankreichs Amine Gouiri rüde ein und trifft den Gegner mit offener Sohle am Fuss. Caleb Okoli muss in der Folge gepflegt werden.
Und kurz vor Spielende prallt ein Kopfball von Raoul Bellanova vom Innenpfosten ins Tor. Frankreichs Castello Lukeba aber klärt den Ball hinter der Linie und wohl mit der Hand. «Es war ein Tor für das ganze Stadion», schreibt «La Repubblica». «Ausser für den Schiedsrichter, der zur allgemeinen Überraschung weiterspielen liess.»
Italien sei durch die «unglaublichen Versäumnisse der Schiedsrichter» bestraft worden. Der «Corriere della Sera» schreibt von einer «desaströsen Leistung» der Unparteiischen, deren «Horror-Abend» wiege schwer.
«La Repubblica» sieht den Fehler aber nicht nur bei den Schiedsrichtern, sondern auch bei den Organisatoren des Turniers. Denn Italien sei durch die Absenz des Video-Schiedsrichters und der Torlinien-Technologie bestraft worden.
Laut der «Gazzetta dello Sport» war das Fehlen der technologischen Hilfe für die Schiedsrichter sofort zu sehen. Die Sportbibel wütet, dass der VAR, «der uns von solch epochalen Fehlern befreit hat», nicht zum Einsatz kommt. Es sei eine Rückkehr ins Mittelalter, die keinen Sinn mache. Eine Rückkehr in eine Vergangenheit, die aus «monströsen Fehlern und Hexenjagden» bestehe.
Italien gegen die Schweiz bereits unter Druck
Es sei, also ob die Spieler beim nächsten Turnier in Wimbledon wieder mit Holzschlägern spielen müssten. «Sollen wir die Schornsteinfeger wieder auf die Dächer und die Dampfloks auf die Gleise schicken? Ist das Fortschritt?», schreibt die «Gazzetta dello Sport» und fügt hinzu: «Wo ist die Logik, liebe Uefa?»
Auch Trainer Paolo Nicoleta hält mit Kritik nicht zurück: «Auf diesem Level ohne VAR zu spielen ist unglaublich», sagt er nach der Partie. Doch man dürfe die Energie nun nicht auf die Proteste konzentrieren, sondern auf das nächste Spiel.
Das nächste Spiel Italiens an der U21-EM findet am Sonntag gegen die Schweiz statt. Während es für die Squadra Azzura um alles geht, kann sich die Schweiz bereits das Weiterkommen sichern. Nach dem 2:1-Sieg gegen Norwegen reichen drei weitere Punkte gegen Italien, falls auch Frankreich gegen die Skandinavier gewinnt.