Jetzt packt der Onkel von Spaniens Skandal-Boss aus
Luis Rubiales steht nach dem Kuss-Skandal nach wie vor heftig in der Kritik. Nun packt sein Onkel und ehemalige rechte Hand Juan Rubiales aus.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Interview spricht Rubiales' Onkel Juan über seinen Neffen.
- Weltweit fordern weiterhin viele Stars seinen Rücktritt als Spaniens Verbandspräsident.
- Das spanische Sportgericht blockiert derweil die Rubiales-Suspendierung der Regierung.
In einem ausführlichen Interview mit dem spanischen Portal «El Confidencial» meldete sich der Onkel von Luis Rubiales erstmals zu Wort. Juan Rubiales fungierte bis 2022 vier Jahre lang als rechte Hand seines Neffen, der im WM-Kuss-Skandal unter starkem Druck steht.
Das Verhältnis zwischen den beiden Rubiales verschlechterte sich demnach, als Juan 2022 in dem von Luis geführten Verband Mängel festgestellt hatte.
«Er hat den Verband benutzt, um sein Ego zu befriedigen und die Geister zu bekämpfen, die er überall sieht.» Des Weiteren bezeichnet er Luis Rubiales als einen «extrem stolzen und arroganten Menschen».
Schon ab dem ersten Tag sei Rubiales regelrecht machtbesessen gewesen. «Er rief mich ins Büro und sprach mich mit Juan an. Vorher hatte er mich immer Onkel genannt», erinnert er sich. «Dann sagt er mir, dass ich ihn nicht mehr Luis nennen könne. Ich sollte ihn als Präsident ansprechen.»
Luis Rubiales soll im Laufe der Zeit immer autoritärer geworden sein, wodurch eine angespannte Atmosphäre unter den Angestellten entstand. Zudem hat er fast 30 Mitarbeiter plötzlich und ohne Erklärung entlassen.
Laut Juan Rubiales brauche sein Neffe ein soziales Umerziehungsprogramm. Der «Noch-Präsident» zeigt vorläufig keine Anzeichen dafür, dass er bereit zur Umerziehung ist.
Trotz der anhaltenden starken Kritik denkt Luis Rubiales nicht über einen Rücktritt nach. «Ich werde kämpfen – bis zum Ende.»
Sportgericht blockiert Rubiales-Suspendierung
Mittlerweile hat das oberste Sportgericht Tad eine Suspendierung von Luis Rubiales blockiert. Die Richter hätten entschieden, ein Verfahren nur wegen eines «schweren» Fehlverhaltens gegen den Sportfunktionär zu eröffnen, berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere spanische Medien.
Eine Suspendierung durch die Sportbehörde CSD wäre nur möglich gewesen, wenn das Gericht das Verfahren wegen eines «sehr schweren» Fehlverhaltens zugelassen hätte. Sollte der Tad Rubiales für schuldig befinden, könnte er wegen des nur «schweren» Fehlverhaltens auch nur für zwei Jahre gesperrt werden.
Sein Amt ausüben kann Rubiales dennoch zunächst nicht, denn der Fussball-Weltverband FIFA hatte vergangenen Samstag schon ein Disziplinarverfahren gegen ihn eröffnet und den 46-Jährigen für zunächst 90 Tage suspendiert. Der RFEF wird derzeit von Interimspräsident Pedro Rocha geleitet. Auch der Verband fordert Rubiales' Rücktritt.