Kommentar zum BVB: Die Abwehr ist löchriger als ein Schweizer Käse
Offensiv brennt Borussia Dortmund seit Jahresbeginn ein Feuerwerk ab. Defensiv dagegen verbrennt sich der BVB momentan nur die Finger. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Borussia Dortmund leistet sich in der Bundesliga zu viele Gegentore.
- Mit einer Abwehr wie der sprichwörtliche Schweizer Käse wird man nicht Meister.
- Das Team von Lucien Favre muss an der Defensive arbeiten. Ein Kommentar.
Dortmund mit Ball und Dortmund gegen den Ball, das ist aktuell wie Tag und Nacht. In der Offensive ist der BVB – nicht zuletzt dank Wunderkind Erling Haaland – ein Augenschmaus. Lieber wegsehen möchte man dagegen, wenn das Team von Lucien Favre verteidigen muss.
Das Momentum, mit dem die Schwarz-Gelben aus der Winterpause kamen, ist verflogen. Dass Haaland gegen Leverkusen erstmals in der Bundesliga nicht traf, ist nur eine Randnotiz. Der Norweger hätte auch vier Tore schiessen können – und Dortmund hätte trotzdem einen Weg gefunden, das Spiel zu verlieren.
Die Abwehrschwäche des BVB hat Tradition
Dortmund hat 32 Gegentore kassiert, so viele wie kein anderes Spitzenteam in der deutschen Bundesliga. Es hilft wenig, dass man die meisten Tore schiesst, wenn hinten mehr Löcher klaffen als in einem Schweizer Käse.
Die Abwehrschwäche der Borussia ist eine Tradition, die nach dem Meistertitel 2012 begann. In den beiden Titeljahren kassierte Dortmund 22 beziehungsweise 25 Gegentore. In den Jahren seither sind es im Durchschnitt 41 Gegentore pro Saison.
Will Dortmund sich ernsthaft mit dem Meistertitel befassen, muss das Abwehr-Problem im Sommer gelöst werden. Das wird auch an Manuel Akanji nicht spurlos vorübergehen. Der Schweizer Nati-Star ist oft zu fehleranfällig, sein Stellungsspiel nicht präzise genug. Beispiel: Das 0:1 gegen Leverkusen geht auf seine Kappe, Kevin Volland darf er nicht so entwischen lassen.
BVB gegen PSG – geht das gut?
Wer in der Bundesliga gegen Bayern München bestehen will, braucht eine Weltklasse-Abwehr. Dazu fehlt es Dortmund derzeit an Innenverteidigern eben auf Weltklasse-Niveau. Mats Hummels war einst so einer, aber wäre er es noch, hätten ihn die Bayern nicht gehen lassen. Akanji und Axel Zagadou sind es (noch) nicht.
Gegen Werder und Leverkusen drei beziehungsweise vier Tore zu kassieren, ist kein gutes Omen. Die nächsten Gegner des BVB heissen nämlich Eintracht Frankfurt und Paris Saint-Germain. Vor allem die Franzosen mit ihren Offensivstars Mbappé, Neymar, Icardi, di Maria und Co. werden keine Einladung ablehnen, ein paar neue Löcher in den Schweizer BVB-Käse zu schiessen.