Leroy Sané: Wirkt ihr Jubel-Tattoo nicht selbstverliebt?
Kaum ein deutscher Spieler wird so kritisch betrachtet wie Leroy Sané (25). Jetzt erklärt der Bayern-Star sein Rücken-Tattoo – und bereut die Entscheidung.
Das Wichtigste in Kürze
- Leory Sané trägt auf seinem Rücken Tattoo von sich selbst in Jubel-Pose.
- Mittlerweile würde sich der Bayern-Star das Sujet nicht mehr stechen lassen.
- Der deutsche Nationalspieler ärgert sich, steckt er in einer «Bling-Bling-Schublade».
Seit dieser Saison spielt Leroy Sané wieder in der Bundesliga. Bayern München sichert sich den einst teuersten deutschen Spieler, der 2016 für 50 Millionen Franken von Schalke zu ManCity wechselte.
So richtig angekommen ist der 25-Jährige bei den Bayern noch nicht. Auch wenn ihm in 16 Bundesliga-Spielen vier Tore und fünf Assists gelingen. «Ich bin nach meinem Kreuzbandriss noch nicht auf meinem Topniveau», sagt Leroy Sané auch selber.
Dass der Sohn von Ex-Lausanne-Stürmer Souleyman Sané kritisch beurteilt wird, ist nicht neu. Seine exzentrische Wirkung sorgt schon mehrfach für Gesprächsstoff. Beispiel gefällig?
Vor einigen Jahren lässt sich der deutsche Nationalspieler ein Mega-Tattoo auf seinen Rücken stechen. Das Sujet: Sané selber, in grosser Jubel-Pose! Wirkt das nicht selbstverliebt?
Leroy Sané: «Ich war jung»
«Heute würde ich mich anders entscheiden», gibt Leroy Sané im Interview mit dem «Spiegel» zu. «Ich war jung und bin generell jemand, der zuerst gegen eine Wand laufen muss, um daraus zu lernen.»
Trotzdem ist ihm bis heute nicht ganz klar, warum das Tattoo so hohe Wellen schlägt. «Mich hat gewundert, warem das Thema so gross durch die Medien ging. Ich war ja noch ein Jungspund», so Sané. Überhaupt: «Es gab schon damals viel bedeutendere Spieler in Deutschland als mich – trotzdem wurde darüber debattiert.»
2019 ist es Sanés Modegeschmack, der erneut für Schlagzeilen sorgt. Seine Felljacke, die er zum Nati-Termin trägt, wird zum Gesprächsthema. «Ich mag einfach Mode, doch das grosse Aufsehen hat mich überrascht», erklärt der Deutsche im «Spiegel».
«Stecke in dieser Bling-Bling-Schublade»
Generell sei es ihm nicht egal, was die Leute über ihn denken. «Bei mir zuhause liegen nicht Goldketten und Diamanten rum», so der Vater von zwei Kindern. «Trotzdem stecke ich in dieser Bling-Bling-Schublade.»
«Ich kann damit umgehen, wenn Leute mich nicht mögen», stellt Sané klar. «Aber ich möchte schon, dass sie wissen, wie ich wirklich bin.» Und er zeigt sich einsichtig: «Ich will mit meinem Auftreten keinen Stoff liefern. Aber ich muss mich selber hinterfragen.»
Zuerst will sich der 25-fache Nati-Spieler aber erst bei den Bayern festspielen. Dort erhält er viel Unterstützung von den erfahrenen Spielern. «Wenn sich jemand wie Thomas Müller für dich einsetzt zeigt es: Das Team akzeptiert dich!»