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Neymar: Marseille-Profi erhält nach Rassismus-Vorwurf Morddrohungen

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Frankreich,

Neymar erhob Mitte September schwere Rassismus-Vorwürfe gegen Marseille-Profi Gonzalez. Seither erhält dieser Morddrohungen – obwohl er freigesprochen wurde.

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Um diese Szene geht es: Neymar fliegt vom Platz und beschimpft Alvaro Gonzalez danach als Rassisten. - BT Sport

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 14. September schlug Neymar seinen Marseille-Gegenspieler und flog vom Platz.
  • Anschliessend sagte der Brasilianer, Alvaro Gonzalez habe ihn rassistisch beleidigt.
  • Gonzalez wurde freigesprochen – trotzdem erhält der 30-Jährige seither Morddrohungen.

Marseille-Verteidiger Alvaro Gonzalez erlangte am 14. September praktisch über Nacht weltweite Bekanntheit. Im Skandalspiel zwischen Paris Saint-Germain und Marseille (0:1) kommt es zu einer Rangelei, in welche auch Neymar verwickelt ist. Der Brasilianer fliegt nach einer Tätlichkeit gegen Gonzalez vom Platz.

Bei seinem Abgang sagt der PSG-Superstar zu einem Millionen-Publikum in die TV-Kameras: «Er ist ein Rassist!»

Auch nach dem Spiel tritt der Ex-Barça-Star nach. Gonzalez habe ihn einen «Affen-H****sohn» genannt. «Das Einzige, was ich bedauere, ist, dass ich diesem A****loch nicht ins Gesicht geschlagen habe», so Neymar auf Twitter.

Gonzalez: «Neymar hat gelogen»

Nach Prüfung der Beweise wurde der Marseille-Verteidiger freigesprochen. Trotzdem muss Gonzalez seit diesem Tag mit Morddrohungen und Beleidigungen umgehen. Nun meldet sich der Marseille-Profi zu Wort.

Was halten Sie von Neymars Rassismus-Vorwürfen?

«Ich wollte schon früher sprechen, doch der Club hat es mir nicht erlaubt. Die Rassismus-Vorwürfe sind eine grosse Lüge. Alle Schiedsrichter haben mich verteidigt. Jemand wie Neymar verdient meinen Respekt nicht.»

Der Brasilianer habe ihm auf dem Platz gesagt, «dass er täglich so viel verdient, wie ich in einem Jahr». Er habe Neymar anschliessend zurück-provoziert. «Ich war intelligenter als er – deshalb haben wir das Spiel auch gewonnen.»

Morddrohungen gehören seither zur Tagesordnung

Der Verteidiger fährt fort: «Ich lebe in einer Stadt, in der ein Rassist nicht leben könnte. Jeder weiss, dass der ganze Sch**** auf mich herabgeprasselt ist. Während Neymar glücklich in seinem Haus sass und zusah.»

neymar
Auf Instagram erzählt Alvaro Gonzalez seine Sicht der Dinge, nach den Rassismus-Vorwürfen von Neymar. - Instagram

Er müsse nun die Lüge des PSG-Superstars ausbaden.

«Jeden Tag, wenn ich morgens aufwache, habe ich 20'000 Whatsapp-Nachrichten auf dem Handy», erzählt Gonzalez. Sein Smartphone ist mittlerweile bei der Polizei. Er und seine Eltern hätten «Todesdrohungen» erhalten.

«Ich habe mein Haus über einen Monat nicht verlassen, Bilder meines Autos waren in den sozialen Medien zu sehen. Das hat mir Angst gemacht.»

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