Neymar: Marseille-Profi erhält nach Rassismus-Vorwurf Morddrohungen
Neymar erhob Mitte September schwere Rassismus-Vorwürfe gegen Marseille-Profi Gonzalez. Seither erhält dieser Morddrohungen – obwohl er freigesprochen wurde.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 14. September schlug Neymar seinen Marseille-Gegenspieler und flog vom Platz.
- Anschliessend sagte der Brasilianer, Alvaro Gonzalez habe ihn rassistisch beleidigt.
- Gonzalez wurde freigesprochen – trotzdem erhält der 30-Jährige seither Morddrohungen.
Marseille-Verteidiger Alvaro Gonzalez erlangte am 14. September praktisch über Nacht weltweite Bekanntheit. Im Skandalspiel zwischen Paris Saint-Germain und Marseille (0:1) kommt es zu einer Rangelei, in welche auch Neymar verwickelt ist. Der Brasilianer fliegt nach einer Tätlichkeit gegen Gonzalez vom Platz.
Bei seinem Abgang sagt der PSG-Superstar zu einem Millionen-Publikum in die TV-Kameras: «Er ist ein Rassist!»
Auch nach dem Spiel tritt der Ex-Barça-Star nach. Gonzalez habe ihn einen «Affen-H****sohn» genannt. «Das Einzige, was ich bedauere, ist, dass ich diesem A****loch nicht ins Gesicht geschlagen habe», so Neymar auf Twitter.
Gonzalez: «Neymar hat gelogen»
Nach Prüfung der Beweise wurde der Marseille-Verteidiger freigesprochen. Trotzdem muss Gonzalez seit diesem Tag mit Morddrohungen und Beleidigungen umgehen. Nun meldet sich der Marseille-Profi zu Wort.
«Ich wollte schon früher sprechen, doch der Club hat es mir nicht erlaubt. Die Rassismus-Vorwürfe sind eine grosse Lüge. Alle Schiedsrichter haben mich verteidigt. Jemand wie Neymar verdient meinen Respekt nicht.»
Der Brasilianer habe ihm auf dem Platz gesagt, «dass er täglich so viel verdient, wie ich in einem Jahr». Er habe Neymar anschliessend zurück-provoziert. «Ich war intelligenter als er – deshalb haben wir das Spiel auch gewonnen.»
Morddrohungen gehören seither zur Tagesordnung
Der Verteidiger fährt fort: «Ich lebe in einer Stadt, in der ein Rassist nicht leben könnte. Jeder weiss, dass der ganze Sch**** auf mich herabgeprasselt ist. Während Neymar glücklich in seinem Haus sass und zusah.»
Er müsse nun die Lüge des PSG-Superstars ausbaden.
«Jeden Tag, wenn ich morgens aufwache, habe ich 20'000 Whatsapp-Nachrichten auf dem Handy», erzählt Gonzalez. Sein Smartphone ist mittlerweile bei der Polizei. Er und seine Eltern hätten «Todesdrohungen» erhalten.
«Ich habe mein Haus über einen Monat nicht verlassen, Bilder meines Autos waren in den sozialen Medien zu sehen. Das hat mir Angst gemacht.»