Paris Saint-Germain: Schiedsrichter bis Saisonende gesperrt
Die Uefa teilt nach dem Spielabbruch zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir mit: Der Schiri habe sich «unangemessen», aber nicht rassistisch verhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Champions-League-Partie zwischen PSG und Basaksehir wurde im Dezember abgebrochen.
- Der Grund: Es gab Vorwürfe, ein Schiedsrichter habe sich rassistisch verhalten.
- Die Uefa sperrt den Schiri nun bis Ende Saison.
Die Europäische Fussball-Union hat die Vorkommnisse beim Champions-League-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir Istanbul nicht als Rassismus bewertet.
Der rumänische Schiedsrichter Sebastian Constantin Coltescu wird wegen «unangemessenen Verhaltens» aber bis zum 30. Juni 2021 gesperrt. Das teilte die Uefa am Montag mit.
Basaksehir gegen Paris Saint-Germain nach Roter Karte abgebrochen
Das Gruppenspiel zwischen dem französischen Meister Paris Saint-Germain und dem türkischen Club wurde am 8. Dezember 2020 im Anschluss an eine Rote Karte gegen Basaksehirs Co-Trainer, Pierre Webo, abgebrochen.
Der als Vierter Offizieller wirkende Coltescu soll Webo beim Platzverweis mit dem in Deutschland als «N-Wort» umschriebenen Begriff bezeichnet haben. Dieser Ausdruck war im leeren Prinzenpark-Stadion während der TV-Übertragung deutlich zu hören. Zudem war zu hören, dass das Schiedsrichterteam aus Rumänien versuchte, sich zu verteidigen. Coltescu habe das rumänische Wort für Schwarzer (negru) benutzt und nicht das «N-Wort».
Es folgte der Spielabbruch
Aus Protest hatten beide Mannschaften den Platz verlassen. Einen Tag später gewann Paris das Spiel mit 5:1. Der Fall hatte international hohe Wellen geschlagen und zu zahlreichen Protesten und Solidaritätsbekundungen geführt.
Coltescu muss nun vor dem 30. Juni 2021 an einem Bildungsprogramm für Uefa-Schiedsrichter teilnehmen. Im internationalen Kontext sei ein korrekter Sprachgebrauch unerlässlich. Dies, um Situationen zu vermeiden, wie sie im dem Spiel aufgetreten seien, so die Uefa.
Der rumänische Schiedsrichterassistent Octavian Sovre wurde wegen unangemessenen Verhaltens gerügt. Und muss ebenso am Bildungsprogramm der Uefa teilnehmen.
Mit diesen Entscheidungen vertritt die Uefa-Ethik- und Disziplinkommission die Auffassung: Beide Referees haben gegen Artikel 11, Absatz und Artikel 6 (Verpflichtung zu angemessenem Verhalten) verstossen. Nicht jedoch gegen Artikel 14 (Rassismus und anderes diskriminierendes Verhalten).
Webo wurde für sein unsportliches Verhalten vor den Vorfällen, das zur Roten Karte geführt hatte, für ein Europacupspiel gesperrt.