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Religiöse Geste: Antonio Rüdiger und DFB zeigen Journalisten an

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Deutschland,

Nach einem Instagram-Beitrag zum Ramadan fühlt sich Nationalspieler Antonio Rüdiger verleumdet. Mit dem DFB geht er juristisch gegen einen Journalisten vor.

Antonio Rüdiger DFB
Mit diesem Bild sorgt Antonio Rüdiger im Netz für Wirbel. Jetzt geht der Fussballer rechtlich gegen einen Journalisten vor. - Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • DFB-Verteidiger Antonio Rüdiger geht juristisch gegen einen Journalisten vor.
  • Dieser wirft dem Real-Star vor, in einem Insta-Post eine islamistische Geste zu zeigen.
  • Deutschland testet heute Dienstag (20.45 Uhr) gegen Holland.

Nationalspieler Antonio Rüdiger (31) und der Deutsche Fussball-Bund (DFB) gehen juristisch gegen den Journalisten Julian Reichelt vor. Rüdiger fühlt sich durch die Kritik Reichelts an einem von ihm bei Instagram veröffentlichten Foto verunglimpft und verleumdet.

Religiöse Geste sorgt für Wirbel

Der Fussball-Profi von Real Madrid hat deshalb Strafanzeige bei der Berliner Staatsanwaltschaft gestellt. Der Verband hat die Angelegenheit bei der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main gemeldet.

In seinem Beitrag am 11. März hatte der praktizierende Muslim Rüdiger ein Foto von sich im weissen Gewand auf einem Gebetsteppich gepostet. Der Zeigefinger seiner rechten Hand zeigt in den Himmel.

«Möge der Allmächtige unser Fasten und unsere Gebete annehmen», schrieb Rüdiger als Gruss zum Ramadan. Nach Meinung von Reichelt hat Rüdiger mit dem erhobenen Zeigefinger eine islamistische Geste gezeigt.

Das Rüdiger-Management und der DFB bestätigten die Anzeigen der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte die «Bild» berichtet. Die Strafanzeige gegen Reichelt liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Bei der Anzeige geht es um Beleidigung beziehungsweise Verleumdung, verhetzende Beleidigung und Volksverhetzung. Rüdiger selbst wollte sich zu der Angelegenheit nicht äussern.

Journalist wehrt sich: «Einschüchterungsmethoden»

Reichelt blieb am Montagabend bei seiner Bewertung der Geste Rüdigers und erklärte auf X (früher Twitter) zudem: «Auch und gerade weil es um einen beliebten Nationalspieler geht, darf man sich nicht einschüchtern lassen. (...) Was Antonio Rüdiger und der DFB hier anwenden, sind Einschüchterungsmethoden.»

Der erhobene Finger sei «als Glaubensbekenntnis zu verstehen und insofern mit Blick auf die öffentliche Sicherheit als unproblematisch einzuordnen. Dies gilt unabhängig von der Tatsache, dass islamistische Gruppen dieses Symbol vereinnahmen und für ihre Zwecke missbrauchen». Das erklärte das Bundesinnenministerium laut «Bild».

Trauen Sie der DFB-Elf den Titel bei der Heim-EM zu?

Das Zeigen des Fingers könne in bestimmten Kontexten als Zeichen einer salafistischen beziehungsweise islamistischen Radikalisierung angesehen werden. Dies, wenn Akteure sich bewusst dieser Mehrdeutigkeit bedienten. «Hier kommt es auf die Betrachtung im Einzelfall an», hiess es vom Ministerium weiter.

Kommentare

User #5557 (nicht angemeldet)

Nun gut, lasst ihm seine Geste. Er wusste es nicht besser. Wäre er kein Profifussballer, wäre er heute vielleicht Bürgergeldempfänger.

User #5122 (nicht angemeldet)

Eine Maus, die im Pferstestall auf die Welt kommt, wird in gewissen Ländern halt doch als Pferd angesehen.

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