Urs Fischer: Union-Coach hadert nach erneuter Last-Minute-Pleite
Sechs Pflichtspiel-Niederlagen in Serie kratzen am Selbstbewusstsein von Union Berlin. Trainer Urs Fischer weiss um die Baustellen, hadert aber dennoch.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Negativ-Serie von Union Berlin hält an.
- Gegen Braga verlieren die Eisernen nach 2:0-Führung.
- Entsprechend bedient ist Trainer Urs Fischer nach der Partie.
Es ist der zweite Gegentreffer in allerletzter Sekunde im zweiten Champions-League-Spiel. Das 2:3 gegen Braga hat die anfängliche Euphorie über Union Berlins erste Teilnahme in der Königsklasse in Enttäuschung verwandelt.
«Das war eine ganz bittere Niederlage. Man fragt sich schon: Wie viele Schläge kann man einstecken?», sagte ein sichtlich deprimierter Union-Trainer Urs Fischer.
«Es gilt, einen Auftrag zu erfüllen»
Wie beim 0:1 in Madrid fiel auch im ersten Champions-League-Heimspiel der entscheidende Gegentreffer mit der letzten Aktion des Spiels. «Es gilt, auch nach diesem Schlag aufzustehen», sagte Fischer.
Dabei muss der 57-jährige Schweizer seine Mannschaft nicht nur wegen der beiden Niederlagen in der europäischen Königsklasse aufrichten. Denn: Sein Team hat nun insgesamt sechs Pflichtspielniederlagen in Serie kassiert hat.
Gegen die Portugiesen war Urs Fischer mit der Mannschaftsleistung sogar einverstanden, vermisste nur den richtigen Zugriff in der Defensive.
«Kurz vor der Pause ein Standard, kurz nach der Pause ein Standard. Bei den Gegentoren haben wir nicht gut verteidigt. Auf dem Niveau reicht das nicht», sagte der Trainer über die Gegentreffer.
Beim 2:3 durch André Castro vermisste Fischer die Zuordnung bei seinen Spielern: «Es gilt, einen Auftrag zu erfüllen.»
Abwesenheit von Knoche und Khedira ist spürbar
Aber auch die Offensivspieler um Doppelpacker Sheraldo Becker mussten sich Kritik vom Trainer gefallen lassen: «Wir haben zahlreiche Möglichkeiten, um mehr als zwei Tore zu schiessen.»
Bereits vor den ersten Treffern hatte Union einige Chancen und auch nach dem 2:2-Ausgleich «wieder drei hundertprozentige Möglichkeiten. Und am Schluss sitzt Du da und fragst Dich: wieso?»
Ein Grund ist neben den sportlichen Fehlern auch der Ausfall der verletzten Führungsspieler Robin Knoche und Rani Khedira.
Deren Fehlen können auch die erfahrenen Neuzugänge Robin Goosens und Leonardo Bonucci nicht ausbügeln. Unter anderem, weil sie die Abläufe noch nicht genau kennen und Urs Fischer nicht zum Üben kommt.
«Wir haben zurzeit keine Zeit zu trainieren», sagte Fischer im Hinblick auf die Partie bei Borussia Dortmund am kommenden Samstag. Dort droht der nächste Schlag, nach dem Union dann wieder aufstehen muss. Allerdings ist der BVB zuvor noch gegen die AC Mailand gefordert.