Urs Meier: Ex-Schiri ist gegen Videobeweis bei Fouls und Handspiel
Der VAR sorgt Woche für Woche in Fussballstadien für Gesprächsstoff. Wie sinnvoll ist der Videobeweis? Ex-Fifa-Schiri Urs Meier (63) nimmt Stellung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Leistungen der Unparteiischen sei schlechter geworden, meint Urs Meier.
- Der Ex-Schiedsrichter bemängelt den Umgang mit dem Videobeweis.
Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter und TV-Experte Urs Meier hat sich gegen den Videobeweis (VAR) bei Fouls und Handspiel im Fussball ausgesprochen. «In dieser Form macht es keinen Spass», sagte der 63-jährige Schweizer in einem Interview auf ran.de.
Urs Meier: «Mehr Diskussionen seit dem VAR»
Gerade bei «Grauentscheidungen» rund um Foul- und Handspiel-Beurteilungen habe er Probleme mit dem Videobeweis. Dieser habe den Fussball nicht besser gemacht, erklärte Urs Meier. «Wir haben doch viel mehr Diskussionen, seitdem wir diesen VAR haben. Wenn das ein Produkt in der freien Wirtschaft wäre, bin ich nicht sicher, ob das noch auf dem Markt wäre.»
Neue Diskussionen um den Videobeweis entfachte zuletzt ein nicht gegebener Elfmeter im Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund.
Dieser Fall zeige auch, dass die Leistungen der Schiedsrichter auf dem Platz durch die Einführung des VAR schlechter geworden seien. «Ich hätte mir gewünscht, dass es auf dem Feld schon richtig beurteilt worden wäre», erklärte der ehemalige WM-Schiedsrichter.
Torlinientechnologie wird benötigt
«Wir sind früher über das Hochseil ohne Fangnetz gelaufen und wussten, wir müssen da durch bis zum Schlusspfiff. Erst dann sind wir auf der anderen Seite.» Heute aber fehle dieses Verantwortungsgefühl teilweise, weil Unparteiische ein Fangnetz in Form des VAR hätten.
Trotzdem stellt sich für Meier die Frage nach der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit des Videoschiedsrichters aber nicht. «Wenn wir über den VAR sprechen, sprechen wir auch über die Tortechnologie. Da bin ich schon immer ein Befürworter gewesen. Die Probleme Tor oder nicht Tor, können wir nur durch die Technik lösen», sagte der Schweizer.