VfL Bochum: Ilja Kaenzig erwartet radikale Reform des Fussballs
Ex-YB-CEO Ilja Kanezig arbeitet seit 2018 erfolgreich beim VfL Bochum. Der Bundesliga-Manager erwartet im Fussball gröbere Veränderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die ungleiche Verteilung des Geldes im Fussball werde zu Veränderungen führen.
- Bochum-Manager Ilja Kaenzig rechnet mit einem «amerikanischen System».
Das Geschäftsmodell des Fussballs steht nach Ansicht des Bundesliga-Managers Ilja Kaenzig vor einem «kulturellen Crash». Der Geschäftsführer des VfL Bochum rechnet mit «einer radikalen Reform» des Gewerbes, wie er den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte. Dies wegen der zunehmend ungleichen Verteilung des Geldes.
«Wir werden uns dem amerikanischen System zumindest annähern, prophezeie ich. Das bedeutet: In fünf, zehn oder 15 Jahren werden alle irgendwie aufs gleiche Niveau gebracht.» Davon ist Ilja Kaenzig überzeugt.
«Sieg vom VfL Bochum gegen Dortmund fast historisch»
Es brauche extreme Lösungen, das aktuelle System des Fussballs zu brechen. «Früher gab es auch Grössenunterschiede. Jetzt wird es aber extrem, weil ein Bochumer oder Bremer Sieg in Dortmund schon fast etwas Historisches ist. So ein Zustand hat in allen Sportarten zu Problemen geführt», erklärte der 49-Jährige.
Kaenzig nannte auch die gescheiterte Super-League-Einführung allein für Europas Topclubs als mögliche Chance eines Wandels. «Das würde zunächst einen Zerfall der Rechtewerte geben. Dann aber vielleicht Euphorie durch neue Spannung generieren, wenn plötzlich in einer Bundesliga ohne die Bayern der 1. FC Union Berlin Meister werden könnte», sagte der Spitzenfunktionär.