Weiter im Krisenmodus: BVB auf dem Weg ins Mittelmass

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Deutschland,

Rückschlag statt Trendwende - beim 2:2 gegen Hoffenheim verliert der BVB im Kampf um die Champions League weiter an Boden. Trotz des anhaltenden Abwärtstrends ist jedoch von Fortschritten die Rede. Das kann die Diskussion über Trainer Edin Terzic nicht verhindern.

Dortmunds Mats Hummels zeigt sich nach dem Spiel genervt. Foto: Marius Becker/dpa
Dortmunds Mats Hummels zeigt sich nach dem Spiel genervt. Foto: Marius Becker/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mats Hummels redete die Krise schön.

Obwohl Borussia Dortmund weiter auf dem Weg ins Mittelmass ist und den schwächsten Rückrundenstart seit zwölf Jahren beklagt, wollte sich der Weltmeister von 2014 im Kampf um einen Champions-League-Platz nicht geschlagen geben.

Fragen nach der wachsenden Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit trat er trotzig entgegen: «Wir sind auf dem Weg der Besserung. Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir das noch in dieser Saison sehen werden.»

Zweifel an der Arbeit von Favre-Nachfolger Edin Terzic, der nach nur 14 von möglichen 30 Punkten unter seiner Regie zunehmend unter Druck steht, liess Hummels nicht zu. Medienspekulationen über angebliche Gedankenspiele der Vereinsführung, mit einen weiteren Trainerwechsel die Chancen auf die Königsklasse erhöhen zu wollen, hält der Dortmunder Abwehrchef für unangebracht: «Unter keinem Trainer der Welt ist nach zwei Wochen alles so, wie man sich das vorstellt. Das war bei Jürgen Klopp so, das ist bei Edin Terzic jetzt so.»

Viel Zeit für eine stabile Trendwende bleibt jedoch nicht mehr. Denn nach nur einem Sieg in den vergangenen sechs Partien ist die Borussia mächtig ins Hintertreffen geraten. «Wenn wir unsere Spiele nicht gewinnen, laufen uns die Mannschaften da vorne weg. Dementsprechend ist die Gefahr natürlich gross», klagte Marco Reus. Nicht nur seine Verbannung auf die Ersatzbank bereitete dem in der 59. Minute eingewechselten und seit Wochen formschwachen Kapitän Frust: «Vor allem in der zweiten Halbzeit war es wenig Ruhe, wenig Struktur. Wir waren zu wild. Dementsprechend sind wir sehr enttäuscht.»

Als Mutmacher für das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League am 17. Februar gegen den FC Sevilla oder das folgende Revierderby beim FC Schalke taugte das Remis gegen Hoffenheim sicher nicht. Selbst die vielbeachtete interne Ansprache von Terzic an die Mannschaft nach dem 1:2 vor einer Woche in Freiburg zeigte kam Wirkung. Mit dem Auftritt gegen Hoffenheim pflegte das Team seinen Ruf, nur schwer trainierbar zu sein. Dennoch gab sich Terzic ähnlich kämpferisch wie Hummels: «Bei uns ist die Sehnsucht nach Erfolg viel grösser, als der Druck, den wir verspüren.»

Die Trainerfrage beim BVB erscheint knifflig. Schliesslich mehren sich die Zeichen, dass die Suche nach einem neuen Fussball-Lehrer für die kommende Saison vor einem erfolgreichen Ende steht. Als Favorit gilt Marco Rose, der beim Ligakonkurrenten Borussia Mönchengladbach seit Wochen Treueschwüre verweigert. Da macht es wenig Sinn, sich für wenige Monate nach einem Ersatz für Terzic umzusehen. Schlechte Erfahrungen mit ähnlichen Interimslösungen wie Jürgen Röber in der Saison 2006/07 oder Peter Stöger in der Saison 2017/18 schrecken die Clubbosse zusätzlich ab.

Immerhin bewahrte Erling Haaland den BVB mit seinem Ausgleichstreffer in der 81. Minute vor der vierten Heimschlappe. Das 15. Saisontor des Norwegers sorgte jedoch für reichlich Wirbel, weil der Hoffenheimer Munas Dabbur zeitgleich verletzt am Boden lag. Das erzürnte die Gäste, und es kam unmittelbar nach dem Treffer zu Rudelbildung, Handgemenge und lautstarken Diskussionen auf dem Platz.

Weil aber auch die TSG-Profis die Gelegenheit ungenutzt liessen, um den Ball während der Blessur von Dabbur ins Seitenaus zu spielen, war Sportdirektor Alexander Rosen bei Sky um Schlichtung bemüht: «Es ist ganz klar geregelt, und so fair muss man sein, dass der Schiedsrichter, wenn keine Kopfverletzung vorliegt, das Spiel unterbindet. Deswegen müssen wir da cleverer sein und den Ball wegschlagen, aber dem Gegner können wir keinen Vorwurf machen.»

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