WM 2022: Dänen-Reporter spricht nach Attacke von Katar-Security
Die WM 2022 wird auch für die Journalisten vor Ort zur Bewährungsprobe. Schon vor dem Turnierstart gerät ein dänischer Reporter ins Visier – live im TV.
Das Wichtigste in Kürze
- Die WM 2022 ist angesichts der Menschenrechtslage in Katar heftig umstritten.
- Ein Zwischenfall während einer Live-Schaltung sorgt nun für Aufregung.
- Dabei wird ein dänischer Reporter von Sicherheitskräften bedroht.
Schon bevor die WM 2022 überhaupt losgeht, sorgt der Umgang mit Pressefreiheit in Katar für Aufregung: Der dänische Journalist Rasmus Tantholdt (49) wird während einer Live-Schaltung zum Opfer der Regime-Sicherheitskräfte.
«Ihr habt die ganze Welt eingeladen, warum dürfen wir hier nicht filmen? Das ist ein öffentlicher Ort», sagt Tantholdt, als er von Sicherheitskräften gestört wird. Diese drohen damit, seine Kamera zu zerstören – selbst, als Tantholdt seine Akkreditierung zeigt.
Erst ein Vorgesetzter kann die Situation schliesslich bereinigen. Katar entschuldigt sich später sogar beim dänischen Fernsehen für den Vorfall. Tantholdt selbst spricht nun sogar von einer Geheimdienst-Einmischung.
Geheimdienst bei WM 2022 schon im Einsatz?
Er sei unsicher, ob die Attacke Zufall war, so der Däne gegenüber «Bild». «Fünf Minuten vorher kam ein weisser SUV. Eine Frau fragte mich aus dem Auto, wo wir herkommen und was wir machen», schildert der Reporter.
Das Verhalten der Frau kam ihm seltsam vor, so Tantholdt. «Ich wurde erst stutzig, als die Frau alles in ihr Handy notierte. War sie von einem Geheimdienst? Keine Ahnung», meint der dänische Journalist.
Die Entschuldigung vom WM-Organisator nehme er an, erklärt der bedrängte Reporter. «Aber der Vorfall sagt natürlich einiges über das Land aus. Ich fürchte, sie werden sich noch häufiger entschuldigen müssen.»