WM 2022: Frauen fordern von Fifa Turnier ohne den Iran
Der Iran trifft an der WM 2022 auf die USA, England und Wales. Doch geht es nach der Frauenrechtsbewegung «Open Stadiums», soll der Staat ausgeschlossen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Iran wird seit Wochen gegen die Regierung protestiert.
- Jetzt wird bei der Fifa gefordert, dass der Staat von der WM 2022 ausgeschlossen wird.
Die iranische Frauenrechtsbewegung «Open Stadiums» hat die Fifa aufgefordert, den Iran von der WM 2022 in Katar auszuschliessen. «Warum sollte die Fifa dem iranischen Staat und seinen Vertretern eine weltweite Bühne geben?» Das schreibt die Organisation in einem Brief, der der dpa vorliegt.
Das Schreiben ist an den Fifa-Präsidenten Gianni Infantino persönlich gerichtet. Auch die Sportschau hat über den Brief berichtet. «Open Stadiums» fordert seit Jahren den freien und ungehinderten Zugang von Frauen zu Fussballstadien im Iran.
Heftige Proteste im Iran
Hintergrund sind die Vorfälle um den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Sittenpolizei im Iran hatte sie wegen ihres angeblich «unislamischen Outfits» festgenommen. Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar.
Die junge Frau war ins Koma gefallen und am 16. September in einem Krankenhaus gestorben. Seitdem demonstrieren landesweit die Menschen gegen den repressiven Kurs der Regierung.
«Dieser Staat lehnt es nicht nur ab, Grundrechte und Menschenwürde zu respektieren. Er foltert und tötet sein eigenes Volk», heisst es in dem Schreiben der Frauenrechtsbewegung weiter.
«Wo sind die Grundsätze der Fifa-Statuten in dieser Hinsicht? Wir fordern die Fifa auf, den Iran unverzüglich von der WM 2022 in Katar auszuschliessen.»
Der Iran trifft in der Vorrundengruppe B auf die USA, England und Wales. Das erste Spiel ist am 21. November die Begegnung gegen England.