WM 2022: Liess Katar WM-Kritiker durch Ex-CIA-Mann bespitzeln?
Eine Untersuchung erhebt schwere Vorwürfe: WM-Ausrichter Katar habe die Kritiker der WM 2022 im Wüstenemirat durch einen Ex-CIA-Agenten beschatten lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Liess WM-Ausrichter Katar seine Gegner und Kritiker ausspionieren?
- Eine Untersuchung legt nahe, dass ein Ex-CIA-Mann dafür angeheuert wurde.
- Er soll FIFA-Funktionäre und WM-Kritiker beschattet haben.
Knapp ein Jahr geht es noch bis zur höchst umstrittenen WM 2022 in Katar. Nun erhebt eine Untersuchung der «Associated Press» erneut schwere Vorwürfe gegen den Ausrichter der Fussball-Weltmeisterschaft.
Dem Bericht zufolge soll Katar über mehrere Jahre hinweg einen Ex-CIA-Agenten angeheuert haben, um Fussball-Funktionäre und WM-Kritiker zu beschatten. Das Ziel sei es gewesen, im Kampf um den WM-Zuschlag einen Vorteil zu haben.
Druckmittel für Vergabe von WM 2022?
Der frühere CIA-Agent Kevin Chalker soll rivalisierende WM-Bieter sowie führende Fussball-funktionäre ausspioniert haben. In den Jahren nach dem Zuschlag soll Chalker vor allem ein Auge auf Kritiker der WM 2022 gehabt haben.
Die Methoden sind ebenso filmreif wie bizarr: Laut AP habe sich etwa ein Mitarbeiter von Chalker als Foto-Journalist ausgegeben, um einen der anderen WM-Bieter auszuspionieren. Auch ein gefälschtes Online-Profil einer «attraktiven Frau» sei zum Einsatz gekommen.
Besonders schwer wiegt aber der Vorwurf, dass Chalkers Einsatzkräfte die Telefon-Daten von mindestens einem FIFA-Offiziellen überwacht hätten. Vor der WM-Vergabe 2010 sollten so Druckmittel für mögliche Erpressungen gesammelt werden.
Ex-CIA-Offizier weist Vorwürfe zurück
Die AP habe in ihrer Recherche auch Zugriff auf interne Dokumente von Chalkers Unternehmen gehabt. Laut einem dieser Dokumente soll Chalker seinen Arbeitgebern versprochen haben, ihre «Dominanz» über ausländische Arbeiter zu sichern.
Chalkers Unternehmen, «Global Risk Advisors», weist die Vorwürfe der AP in einem Statement rigoros zurück. Die Dokumente, die laut AP von Ex-Mitarbeitern stammen, seien gefälscht, heisst es in der Stellungnahme.