WM 2023: Spaniens Verbandspräsident verteidigt Kuss im WM-Jubel
Mit einem unerwünschten Kuss für Jennifer Hermoso bei der Feier nach dem WM-Triumph von Spanien sorgt Verbandschef Luis Rubiales für Aufregung. Er relativiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Spanien schlägt England im WM-Final und feiert erstmals den Weltmeistertitel.
- Im Freudentaumel küsst Spaniens Verbandsboss eine der Spielerinnen auf den Mund.
- Er nennt seine Kritiker «Idioten» – die Politik fordert seinen Rücktritt.
Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales gerät für eine Szene im Freudentaumel nach dem WM-Triumph in die Kritik: Bei der Medaillenvergabe durch FIFA-Präsident Gianni Infantino begrüsst auch der spanische Verbandschef seine Spielerinnen.
Am Rand des Bildes fangen die TV-Kameras dabei eine unschöne Szene ein: Rubiales packt Rekordtorschützin Jennifer Hermoso und drückt ihr einen Kuss auf den Mund. In einem Live-Video sagt die Spanierin kurz darauf «Das hat mir nicht gefallen» zu dem Vorfall.
Die Szene sorgt vor allem in den sozialen Medien für einen Aufschrei. Auf X, vormals Twitter, trenden mehrere Hashtags, die eine Entlassung des Verbandschefs fordern. Auch aus der spanischen Politik hagelt es Kritik an Rubiales.
Rubiales nennt Kritiker nach Kuss-Eklat «Idioten»
Spaniens Gleichstellungsministerin Irene Montero schreibt etwa: «Gehen wir nicht davon aus, dass das Geben eines Kusses ohne Zustimmung etwas ist, ‹das passiert›. Es handelt sich um eine Form sexueller Gewalt, unter der Frauen täglich und bisher unsichtbar leiden.» Mehrere Parlamentarier fordern den Rücktritt des Verbandschefs.
Und Rubiales selbst? Er nennt seine Kritiker «Idioten» und relativiert die Szene in einem Statement. «Wir sollten nicht auf die Idioten hören, die nicht wissen, wie man das Positive sieht. Es war eine Sache ohne Böswilligkeit, eine Geste zwischen zwei Freunden, die etwas Grosses feiern.»
Hermoso nimmt Rubiales nach Kuss-Kritik in Schutz
Auch Hermoso selbst ist dem Verbandspräsidenten mittlerweile zur Seite gesprungen: «Der Präsident und ich haben ein grossartiges Verhältnis. Sein Benehmen uns gegenüber war ausgezeichnet. Es war eine natürliche Geste der Zuneigung und Dankbarkeit», sagt sie zu «Cadena Cope».
Man solle nicht mehr über diese Szene sprechen, sondern sich lieber über den Titel freuen. «Wir dürfen jetzt nicht über eine Geste der Freundschaft und der Dankbarkeit nachdenken. Wir haben eine Weltmeisterschaft gewonnen und werden nicht von dem abrücken, was wichtig ist.»