WM-Final 2002: Schiri Collina liess absichtlich länger laufen
Pierluigi Collina (65) galt als einer der strengsten Vertreter seines Berufs. Nun gibt er zu, dass er einmal etwas schummelte – in eigener Sache.
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Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland unterlag Brasilien im WM-Final 2002 mit 0:2.
- Über 20 Jahre später verrät der damalige Schiri ein kurioses Detail.
- Pierluigi Collina: «Damals pfiff ich das Spiel mit 13 oder 14 Sekunden Verspätung ab.»
Der ehemalige italienische Star-Schiedsrichter Pierluigi Collina hat mit vielen Jahren Abstand einen kleinen Regelverstoss beim WM-Final 2002 zugegeben.
Der 65-Jährige gestand, dass er das Spiel zwischen Brasilien und Deutschland länger laufen liess, um an den Ball zu kommen.
«Damals pfiff ich das Spiel mit 13 oder 14 Sekunden Verspätung ab. Ohne Rücksicht auf das Ergebnis, um sicher zu sein, dass ich den Ball in den Händen hielt. Das sagte Collina der Tageszeitung «La Repubblica».
Die eigenwillige Verlängerung änderte aber nichts: Deutschland verlor 0:2.
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Der Italiener gehörte über viele Jahre hinweg zu den bekanntesten Schiedsrichtern des internationalen Fussballs. Anteil daran hatte auch seine markante Glatze. Er galt auch als sehr streng.
Auf Fotos von der Siegerehrung immer mit Ball
In dem Interview erinnerte er sich auch daran, wie ihm nach dem Final in der japanischen Stadt Yokohama bei der Siegerehrung jemand versuchte, den Ball abzuluchsen.
Allerdings ohne Erfolg. «Auf den Fotos der Zeremonie bin ich immer mit dem Ball in der Hand zu sehen.»
Der Endspiel-Ball liegt nun in einem Fitness-Studio, in dem Collina beschäftigt ist.
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Aus dem Finale hat er auch die Trikots der beiden Brasilianer Ronaldo und Cafu sowie das Trikot von Didi Hamann.
Am Donnerstag feierte Collina seinen 65. Geburtstag.