Alex Frei ist kein Hampelmann! Entscheid ist richtig & konsequent
Alex Frei (44) ist nicht mehr Trainer beim FC Aarau. Dass sich der Nati-Rekordtorschütze dazu entschieden hat, ist konsequent. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Alex Frei tritt als Trainer in Aarau zurück und nimmt sich eine Auszeit.
- Der 44-Jährige erklärt, er habe nicht mehr «die Kraft und Energie».
Der FC Aarau und Alex Frei gehen per sofort getrennte Wege! Der Trainer löst seinen Vertrag beim Team aus der Challenge League per sofort auf. Dieser Entscheid beweist: Alex Frei ist konsequent – und zeigt, dass er sich nicht zum Hampelmann machen lässt.
In der neuen Klubpolitik beim FCA ist der Trainer deutlich weniger eingebunden. Er hat kein Mitspracherecht, was Transfers oder Vertragsverlängerungen mit Spielern angeht. Der Coach muss im Brügglifeld mit dem Spielermaterial arbeiten, das man ihm zur Verfügung stellt.
Bei so wenig Mitspracherecht war klar, dass spätestens im Sommer ein Schlussstrich gezogen worden wäre.
Dass Alex diesen Entscheid jetzt vorzieht, ist ebenfalls konsequent: Wieso soll er jetzt bis Ende Saison noch hinstehen im Wissen, dass er ab der neuen Saison sowieso nicht mehr erwünscht ist, weil er die neue Klubpolitik ja nicht mittragen konnte und wollte?
Sicher spielt auch die Ernennung von Elsad Zverotic zum Sportchef eine Rolle bei Alex Freis Entscheidung. Das Duo hat von Beginn weg nicht als Team funktioniert, das hat die Situation sicher nicht vereinfacht.
Sportlich kann man Alex Frei keinen Vorwurf machen: Hinter Sion und Thun liegt der FC Aarau auf Platz drei. In der Jahrestabelle ist man sogar das zweitbeste Team der Challenge League.
Sion und Thun haben aber schlicht mehr Substanz, sind die besseren Teams. Frei kann aus einem «Döschwo» keinen Ferrari machen.
Es wird sich zeigen, ob die neue Ausrichtung beim FCA funktionieren kann: Der Klub träumt davon, in der nächsten Saison oben mitzuspielen, selber das Kader zusammenzustellen und erst noch Junge einzubauen.
Ob diese Klubpolitik den gewünschten Erfolg bringt, wird die Zukunft zeigen. Und daran werden die Verantwortlichen schlussendlich gemessen.
Ich verstehe Alex Frei und kann seinen Entscheid nachvollziehen. Dass der Nati-Rekordtorschütze konsequent ist und jetzt eine Auszeit nimmt, unterstreicht seine Charakterstärke.