Alex Frei und Aarau? Die Spuren führen zurück in die Kaserne 1998
1998 wurde die Sportler-RS eingeführt – und Nati-Rekordtorschütze Alex Frei (44) war Teil des ersten Jahrgangs. Die Grundausbildung absolvierte er ... in Aarau!
Das Wichtigste in Kürze
- Alex Frei (44) ist seit dieser Saison Trainer beim FC Aarau.
- Zur Stadt hat er eine lange Beziehung – Frei absolvierte die RS-Grundausbildung in Aarau.
- Heute Freitag (20.15 Uhr) trifft er mit dem FCA auswärts im Tourbillon auf den FC Sion.
Seit dieser Saison ist Alex Frei Trainer beim FC Aarau. Im Nau.ch-Interview erklärt er bereits während der Vorbereitung, dass er es früher gehasst habe, im Brügglifeld zu spielen.
Doch was die wenigsten wissen: Die Hass-Liebe zwischen Frei und Aarau ist schon viel älter. «Nach meinem Abschluss der KV-Lehre musste ich wie jeder pflichtbewusste Schweizer in die RS», erzählt Alex Frei bei Nau.ch.
«Ich wurde als Panzerabwehr-Lenkwaffen-Soldat eingeteilt. Doch man hat früh gemerkt, dass ich dafür kein besonderes Händchen habe.»
Also wurde der spätere Nati-Stürmer zum Füsilier umgeteilt. Und er war Teil der ersten RS für Spitzensportler. «Meine achtwöchige Grundausbildung habe ich in der Kaserne Aarau gemacht, daher kommt auch meine längere Verbindung zur Region», schmunzelt Frei.
Kurz zuvor unterschreibt Alex Frei beim FC Thun. Damit der Stürmer nicht ausser Form kommt, kann er während der militärischen Grundausbildung mit dem FC Aarau mittrainieren. Doch die Aargauer machen damals keine Anstalten, den jungen Stürmer zu übernehmen. Hat man das Talent des späteren Nati-Rekordtorschützen verkannt?
Alex Frei: «Ich war ein pflichtbewusster Soldat»
«Ich war bekanntlich kein Spieler, bei dem man das Talent sofort gesehen hätte. Aber vielleicht hat den Verantwortlichen damals die Fantasie gefehlt», so Frei mit Augenzwinkern.
Nach weiteren sechs Wochen in Magglingen endet seine Zeit im «Tenue Grün». Auch wenn man ihn gerne zum Weitermachen bewegt hätte.
«Ich war ein pflichtbewusster Soldat. Aber sie haben rasch gemerkt, dass mir der Profisport wichtiger ist. Meine Karriere ging danach im ‹Tenue Rotweiss› bei Thun und anschliessend in ‹Blauweiss› bei Luzern weiter», so Frei.
Einrücken muss der heute 44-Jährige danach nicht mehr. Dafür hatten später die Beamten in der Militärverwaltung Freude, wenn sie dem Nati-Stürmer die Rechnung für den Militärpflichtersatz zustellen konnten. «Ich bin ja dann relativ rasch ins Ausland gewechselt. Sagen wir es mal so: Ich habe meinen Entschädigungsbeitrag für die Schweiz geleistet», lacht Frei.
Mit vielen Jahren Verspätung ist Alex Frei jetzt aber doch beim FC Aarau gelandet. Mit der Nati-Legende soll das Team um den Aufstieg mitspielen.
Ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung hat er mit dem Sieg gegen den Kantonsrivalen aus Baden gemacht. Das 1:0 nährt die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Saison.
Im zweiten Spiel heute Freitag wartet ein harter Brocken. Aarau reist zu Absteiger Sion ins Tourbillon. Die Walliser haben ihr erstes Spiel gegen Vaduz ebenfalls gewonnen.
«Wir reisen ins Wallis, um zu gewinnen. Aber wenn ich den Kader beim FC Sion analysiere, muss ich nicht lange überlegen, wer Topfavorit ist», so Frei.