Alejandro Bedoya hat genug von der Waffengewalt in den USA. Nach seinem Tor gegen Washington DC ruft er den Kongress per Mikrofon zum Handeln auf.
Alejandro Bedoya ruft nach seinem Tor dem Kongress eine Aufforderung entgegen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA wurden von zwei Amokläufen innert weniger Stunden erschüttert.
  • Fussballprofi Bedoya fordert nach einem Tor den Kongress zum Handeln auf.
  • Dafür erhält er viel Unterstützung.
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In der Major League Soccer trafen gestern Sonntag Philadelphia Union und DC United im Spitzenspiel aufeinander. Philadelphia gewann mit 5:1 und festigte so die Tabellenführung vor Atlanta United. Doch das Resultat geriet beinahe ein wenig zur Nebensache.

Schuld daran ist Union-Mittelfelderspieler Alejandro Bedoya. Der 32-Jährige erzielt in der 3. Minute das 1:0 für sein Team. Er bejubelt das Tor mit seinem Mitspielern, rennt danach zum Mikrofon und ruft eine Message hinein.

Alejandro Bedoya will Taten gegen Waffengewalt

«Kongress, tu etwas, jetzt! Beendet die Waffengewalt, los!», richtet der Torschütze einen Aufruf an die US-Politik. Zuvor waren in El Paso (Texas) und Dayton (Ohio) innert weniger Stunden zwei Amokläufe mit Schusswaffen geschehen.

Bereits vor dem Spiel hatte sich Bedoya zu den beiden Massakern geäussert: «Ich sehe wieder ‹Gedanken und Gebete›-Blödsinn. Worte ohne Taten sind einfach nur wertlos. Amerika ist, wie es aussieht, eine dystopische Gesellschaft geworden. Tut etwas! Es reicht!», schrieb der Fussballprofi auf Twitter.

«Ich werde nicht einfach nur dasitzen und nichts sagen»

Nach dem Spiel doppelte er nach. Er werde nicht einfach so dasitzen, zusehen und nichts sagen. «Ich bin nicht nur Fussballer, ich bin ein Mensch. Sowas betrifft mich, ich habe Kinder. Wenn ich sie in die Schule bringe, schaue ich mich um und denke über Fluchtwege nach.»

«Auch wenn ich einkaufen gehe oder ins Kino, wenn ich an einem Konzert bin. Es muss etwas getan werden. Wir sind schon soweit, dass wir abgestumpft sind. Das ist ein grosses Problem.»

Für seine Aktion erhält Bedoya viel Unterstützung. Bob Foose, Direktor der US-Spielervereinigung stellt sich nach dem Spiel hinter den 32-Jährigen. «An diesem tragischen Wochenende möchte ich mich im Namen aller MLS-Spieler hinter Alejandro Bedoya stellen. Er hat von seinem Recht auf freie Meinungsäusserung gebrauch gemacht.»

Bedoya habe ausgesprochen, was viele Amerikaner fühlen. Nämlich enorme Frustration gegenüber der Unfähigkeit der Politiker, die Bürger zu schützen.

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