Bestürzung nach Tod von Leicester Besitzer Vichai Srivaddhanaprabha

Jan Weisstanner
Jan Weisstanner

Grossbritannien,

Bei Fans und Spielern war er ein Idol. Die Bestürzung nach dem Tod von Leicester-Eigentümer Vichai Srivaddhanaprabha ist riesig – nicht nur in England.

Vichai
Vichai Srivaddhanaprabha (†60) nach dem sensationellen Gewinn der Premier-League 2016. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Leicester-Eigentümer Vichai Srivaddhanaprabha ist beim Heli-Unglück in Leicester ums Leben gekommen.
  • Dem Thailänder lag das Wohl der Fans und der Spieler gleichermassen am Herzen.
  • Dementsprechend gross ist die Bestürzung im Land.

Es ist eine beispiellose Geschichte, die Vichai Srivaddhanaprabha (†60) in der englischen Midlands-Stadt Leicester geschrieben hat. 2010 darbte dessen Fussballverein nach erfolgreichen Jahren um die Jahrtausendwende nur noch in der unteren Hälfte der zweiten Liga. Bis Srivaddhanaprabha kam und den Klub übernahm. Der Duty-Free-Magnat aus Thailand brachte den sportlichen Erfolg in die Provinz zurück, der im sensationellen Premier-League-Titel 2016 gipfelte.

Wer damals zu Beginn der Saison einen Franken auf das Meisterteam gewettet hätte, hätte 5000 Franken abgesahnt. Leicester schrieb ein Märchen, das es so wahrscheinlich noch nie gab. «Wir wollen uns binnen drei Jahren in den Top Fünf etablieren», sagte Srivaddhanaprabha zwei Jahre zuvor, 2014, nach dem Aufstieg. Niemand hätte den Verlauf der Geschichte vorausgeahnt.

Das Wohl der Spieler und Fans lag ihm am Herzen

Doch es ist die menschliche Seite, die Vichai Srivaddhanaprabha bei den Fans noch beliebter machte. Kaum ein Klub-Eigentümer ist grosszügiger, kaum einem liegt das menschliche Wohl im Team und bei den Fans mehr am Herzen. Beispielsweise schenkte er jedem Spieler als Dank für den Titel 2016 einen BMW i8. Seine Hilfe kam bei den Spielern unglaublich gut an. Jamie Vardy, Stürmer beim Verein, schreibt: «Du warst eine Legende, ein unglaublicher Mann, der alles für mich, meine Familie und den Klub getan hat.»

Leicester
Die Anteilnahme ist riesig. Vor dem Stadion konnten Blumen und Banner auf den Boden gelegt werden. - Keystone

Auch bei den Fans schuf er sich mit wohltätigen Aktionen den Weg in die Herzen. Jeweils an seinem Geburtstag am 4. April durften die Zuschauer gratis Hot Dogs und Bier geniessen. Seine Grosszügigkeit ging auch über den Klub hinaus. Zwei Millionen Pfund soll er für ein neues Kinderkrankenhaus in der Stadt gespendet haben. 

«Als Familie werden wir trauern»

Im offiziellen Klubstatement heisst es: «Leicester City war eine Familie unter seiner Führung. Als Familie werden wir um seinen Tod trauern. Und seine Vision für den Klub weiterverfolgen, die jetzt sein Vermächtnis ist.»

Das riesige Ausmass der Anteilnahme zeigt: Der Klub ist in der Tat zu einer Familie zusammengewachsen. Die Trauer um den verstorbenen Wohltäter, den grosszügigen Investor, dem das Wohl der Fans und Spieler gleichermassen am Herz lag, wird wohl noch lange anhalten.

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