Liebe

Betim Fazliji: «Liebe den Kosovo und die Schweiz gleichermassen»

Betim Fazliji (24) ist St.Galler durch und durch. Trotzdem hat er entschieden, für die Nati des Kosovo aufzulaufen. Jetzt kommt es zum Duell mit der Schweiz.

Betim Fazliji
FCSG-Spieler Betim Fazliji (Mitte) läuft für den Kosovo auf. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Betim Fazliji trifft am Samstag mit der kosovarischen Nationalmannschaft auf die Schweiz.
  • Den Grossteil seiner Kindheit verbrachte der 24-Jährige in Rebstein SG.
  • Für den Fussballer wird das Aufeinandertreffen zur speziellen Angelegenheit.

Im Kader von Kosovos Nationalteam finden sich einige Spieler mit Bezug zur Schweiz. Fidan Aliti, Ismajl Beka, Florent Hadergjonaj, Kreshnik Hajrizi, Andi Hoti und Arijanet Muric sind alle in der Schweiz geboren.

Betim Fazliji ist zwar im Südosten Serbiens zur Welt gekommen, hat den Grossteil seiner Kindheit jedoch in Rebstein SG verbracht. Dort begann er auch mit Fussball und schaffte es über die Rheintaler Auswahl in den Nachwuchs des FC St.Gallen.

Nach drei Jahren als Profi der Espen wechselte er 2022 zu St. Pauli in die zweite Bundesliga, kehrte auf diese Saison hin aber nach St.Gallen zurück.

«Ganz spezielles Spiel»

Die Wurzeln der Familie Fazliji liegen im Presheva-Tal, das bis heute zu Serbien gehört, wo jedoch viele ethnische Albaner leben. So konnte Betim Fazliji den kosovarischen Pass beantragen.

Im Gespräch mit «Keystone-SDA» spricht er über das anstehende Länderspiel gegen die Schweiz.

Fazliji: «Das wird ein ganz spezielles Spiel. Ich bin hier aufgewachsen und werde ziemlich sicher mein ganzes Leben in der Schweiz verbringen.» Für viele werde die Partie wohl ein Gefühlschaos. «Auf beiden Seiten gibt es Spieler mit Wurzeln im jeweils anderen Land.»

Vor einem Jahr trafen die beiden Nationen im Letzigrund aufeinander – damals war es noch ein Testspiel. «Die Stimmung war grossartig, ein tolles Fussballfest. Ich freue mich darauf, erneut auf viele bekannte Gesichter zu treffen», so Fazliji.

2020 spielte er noch für die U20 der Schweiz, entschied sich dann aber für den Nationenwechsel. Als Grund gab Betim Fazliji damals die starke Konkurrenz im defensiven Mittelfeld an. «Man muss sich nur die Namen anschauen. Xhaka, Zakaria, Freuler: Das sind alles Weltklasse-Spieler.»

Kein Entscheid gegen die Schweiz

Er sei damals ein junger Fussballer gewesen, der davon träumte, irgendwann in einer A-Nationalmannschaft zu spielen. «Während ich in der Schweiz wohl lange auf meine Chance hätte warten müssen, konnte mir der Kosovo das bieten. Bernard Challandes war damals der Nationaltrainer, der sich sehr um mich bemüht hatte.»

Einfach sei der Entscheid jedoch trotzdem nicht gewesen, sagt der 24-Jährige. «Ich liebe den Kosovo und die Schweiz gleichermassen. Und ich war enttäuscht, als ich in den Schweizer Medien las, es sei ein Entscheid gegen die Schweiz gewesen. Das war es nicht.»

Die Schweiz spielt auswärts im Kosovo – wie geht das Spiel aus?

Er fiebere immer noch sehr mit der Nati mit und hoffe, dass sie in Zukunft noch mehr Erfolge feiern kann. «Aber ich musste beurteilen, was für mich am besten ist. Und ich bin überzeugt, den richtigen Entscheid getroffen zu haben. Ich laufe mit Stolz für die kosovarische Nationalmannschaft auf.»

Mit bisher drei Punkten aus vier Spielen verlief der Start in die EM-Qualifikation für den Kosovo unter den Erwartungen.

Folgt der erste Vollerfolg etwa ausgerechnet am Samstag (20.45 Uhr) gegen die Schweiz?

Kommentare

User #4567 (nicht angemeldet)

Ja und wenn ein Team dann besser ist,als diese „ Pokalhüter“ sagt man dem Erfolg.

User #5473 (nicht angemeldet)

Im Süden herrscht ein wunderbares Lebensklima.

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