Brisantes Schiri-Geständnis in England
Der britische Ex-Schiri Mark Clattenburg pfiff im Mai 2016 die entscheidende Partie um die Meisterschaft in der Premier League. Absichtlich habe er in der Partie Tottenham gegen Chelsea keine roten Karten gezückt, um nicht als Sündenbock dazustehen.
«Mein Game-Plan war: Lass sie den Titel selbst verlieren», sagt Mark Clattenburg im Podcast «Men in Blazers». Der ehemalige britische Top-Schiedsrichter räumte ein, in der Saison 2015/16 im entscheidenden Liga-Spiel von Tottenham Hotspur gegen den FC Chelsea einen eigenen Plan verfolgt zu haben: «Ich habe dem Spiel geholfen.»
Tottenham verspielte mit dem 2:2 gegen den Londoner Stadtrivalen seine Titel-Chancen definitiv, Leicester gewann daraufhin die Premier League. Clattenburg verteilte im intensiven Spiel insgesamt zwölf Gelbe Karten, mindestens dreimal hätte er zu Rot greifen können – oder gar müssen. «Ich erlaubte Tottenham, sich selbst zu zerstören, damit die ganzen Medien, alle Leute auf der Welt sagen konnten:
‹Tottenham verlor den Titel›», begründet er im Interview seine Entscheidung, keinen Spieler des Feldes zu verweisen. Die Schlagzeile «Clattenburg kostet Tottenham den Titel» habe er unbedingt vermeiden wollen.
Einen Fehler hat der renommierte Schiri seiner Meinung nach jedoch nicht gemacht: «Viele Schiedsrichter hätten nach den Regeln gespielt, Tottenham hätte mit sieben oder acht Spielern weiterspielen müssen und hätte wahrscheinlich verloren und dann nach einer Ausrede gesucht.»
Wütende Tottenham-Reaktionen
Das Wichtigste in Kürze
- Schiedsrichter Mark Clattenburg gibt zu, in einem entscheidenden Spiel der Premier League Saison 2015/16 einem Game-Plan gefolgt zu sein.
- Er habe absichtlich keine roten Karten gezückt, um im Nachhinein nicht als Sündenbock dazustehen.
- Einen Fehler habe er dabei aber nicht gemacht, er habe Tottenham erlaubt, «sich selbst zu zerstören».
— Cesc Fàbregas Soler (@cesc4official) December 4, 2017
Die Enthüllungen Clattenburgs, der 2016 den EM-Final sowie das Endspiel der Champions League pfiff, warfen grosse Wellen auf. Wütende Fans liessen ihrem Unmut in den Sozialen Medien freien Lauf – darunter auch der direkt involverte Chelsea-Spieler Cesc Fabregas mittels Emoji.