Der BVB bezwingt Mönchengladbach im Spitzenkampf mit 2:1
Das Wichtigste in Kürze
- Die Tore für Dortmund schossen Sancho und Reus, für Gladbach traf Kramer.
- Der zwischenzeitliche Ausgleich fiel nach einem nicht geahndeten Handspiel.
- Beim BVB spielte Bürki durch, bei Gladbach Sommer und Zakaria.
Auf den Trikots der Herbstmeister war diesmal nicht der Name des Sponsors zu lesen. Zum Ende des Steinkohleabbaus im Ruhrgebiet zollten die Dortmunder Profis den Bergleuten mit dem Schriftzug «Danke Kumpel» Respekt. Diese Botschaft erfüllte Lucien Favres BVB auf dem Platz mit Leben. Beim 2:1 (1:1) im Gipfel der Fussball-Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach gab es zwar keine rauschende Gala, aber echte Maloche zu sehen.
Borussia Dortmund kompensiert Abwehrausfälle souverän
Drei Tage nach der ersten Saisonniederlage in Düsseldorf (1:2) meisterte der Tabellenführer trotz grosser Personalnöte in der Abwehr den Stresstest im Stile einer Spitzenmannschaft. «Die Mannschaft hat mentale Qualität bewiesen. Es war eine fast perfekte Leistung und wichtig, dieses Spiel nach der Partie am Dienstag zu gewinnen», lobte Sportdirektor Michael Zorc. «Wir können zufrieden in die Weihnachtspause gehen.»
Grösstes «Schweizer Duell» der Bundesligageschichte
Das Spiel stand auch im Zeichen des grössten «Schweizer Duells» der Geschichte der Bundesliga. Bei Lucien Favres BVB spielte Roman Bürki durch. Innenverteidiger Manuel Akanji fehlte verletzt, Marwin Hitz wurde nicht eingesetzt. Bei Gladbach stand mit Yann Sommer ebenfalls ein Schweizer im Tor; im rechten Mittelfeld spielte Denis Zakaria durch. Josip Drmic und Michael Lang sassen 90 Minuten lang auf der Ersatzbank.
Die Sorge, dass der lange Zeit souveräne Tabellenführer nach der Panne von Düsseldorf ins Wanken geraten könnte, erwies sich als unbegründet. Dank der Treffer von Jadon Sancho (42.) und Marco Reus (54.) vergrösserte der BVB seinen Vorsprung auf den bisher ärgsten Verfolger aus Mönchengladbach wieder auf neun Zähler. «Die zweite Halbzeit war eine Willensleistung», befand Marco Reus. Auf die M-Frage reagierte der Kapitän bei aller Begeisterung jedoch zurückhaltend. «Jeder will Deutscher Meister werden, dafür spielt man Fussball. Aber es ist noch eine lange Saison.»
Mönchengladbach gleicht mit Handstor aus
Selbst der Ärger über den zwischenzeitlichen Ausgleich der Gäste durch Christoph Kramer (45.+1), dessen Handspiel sowohl von Schiedsrichter Felix Zweyer als auch vom Videoassistenten zur allgemeinen Verwunderung als regelkonform eingestuft worden war, brachte die Dortmunder nicht aus dem Konzept. Auch dank der guten Leistung von Mario Götze verbuchten sie weitere drei Punkte und konnten sich über die zweitbeste Hinrunde der Vereinsgeschichte freuen. Der Weltmeister von 2014 wurde in der 1. Halbzeit für den verletzten Paco Alcácer eingewechselt und bereitete beide BVB-Treffer vor. «Das 2:1 ist ein positiver Effekt für die Winterpause», sagte Götze.
Der Frust der Gäste über die vergebene Chance, den Kampf um die Meisterschaft wieder spannender zu machen, hielt sich in Grenzen. «Wir können sehr zufrieden sein mit den ersten 17 Spielen. Wir haben im Sommer einige Stellschrauben verändert. Es kam etwas raus, was wir so nicht erahnt haben. 33 Punkte sind sensationell», kommentierte Trainer Dieter Hecking im ZDF.