Dortmunds Trainer Lucien Favre vor Spiel gegen Trainer Diego Simeone
Dortmund gegen Atlético Madrid. Der heutige Kracher in der Champions-League ist das Duell für BVB-Trainer Favre gegen Diego Simeone. Und ein Kampf der Stile.
Das Wichtigste in Kürze
- Dortmund trifft heute (20.45 Uhr) in der Champions League auf Atlético Madrid.
- Es ist für BVB-Trainer Lucien Favre das erste Duell mit Diego Simeone.
Dortmund-Trainer Lucien Favre (60) hat sich an der Seitenlinie schon mit vielen Trainern duelliert. Mit sehr vielen. Gegen Diego «Cholo» Simeone (48) hat er aber noch nie gespielt. Heute Abend trifft Favre mit seinem BVB auf Atlético Madrid mit Simeone an der Linie. Es ist ein Stierkampf für Favre, Simeone spielte in seiner Aktiv-Karriere im Stile eines Stiers, hat jetzt an der Linie die Energie eines Toros und ist auch im Tierkreiszeichen des Stiers geboren (28. April 1970). Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, als Spieler und als Trainer. Und doch gibt es auch Gemeinsamkeiten.
Gentleman gegen Rüpel
Sowohl Favre als auch Simeone spielten im zentralen Mittelfeld. Lucien Favre war der elegante Spielmacher, eine klassische Nummer 10, der die Mitspieler mit seinen Pässen perfekt einsetzen konnte. Dazu verfügte der Waadtländer über ein goldenes Füsschen und zirkelte den einen oder anderen Freistoss ins Lattenkreuz. Favre spielte bei Lausanne, Xamax, Servette und Toulouse in Frankreich. Im Gegensatz zu Favre suchte Diego Simeone die Zweikämpfe selbst da, wo es keine gab. Er orientierte sich nicht an Grund- und Seitenlinie sondern an den Schienbeinschonern seiner Gegenspieler. Der Kämpfer gab für seine Clubs stets alles. Er startete und beendete seine Karriere in Argentinien, spielte dazwischen für Sevilla, Inter, Lazio und am längsten für Atlético Madrid, wo er jetzt seit 2011 als Trainer engagiert ist.
Erfolgreiche Trainer
Und beide sind als Trainer sehr erfolgreich unterwegs. Simeone steht seit sieben Jahren bei Atlético Madrid an der Seitenlinie und peitscht das Team mit der selben Energie, die er als Spieler hatte, zu grossen Erfolgen. Mit den «Colchoneros» holte er in dieser Zeit Meisterschaft, den Cup, gewann zwei Mal die Europa League, den Supercup und stand im Final der Champions League. Lucien Favre führte erst den FCZ und später die Rumpeltruppen von Hertha Berlin und Borussia Mönchengladbach, das er abgeschlagenes Tabellenschlusslicht übernommen hatte in Europa- und Champions League. Auch das französische Team aus Nizza führte er auf die europäische Bühne. Und seit Anfang Saison trainiert Favre Borussia Dortmund und verzaubert mit Schwarz-Gelb die Bundesliga. Heute Abend folgt nun die vielzitierte «Reifeprüfung» in der Champions League: Eben gegen Atlético Madrid.
Der Stil der beiden Mannschaften ist unterschiedlich. Während Simeones Atlético den Ball gar nicht will und oft mit langen Bällen auf seine beiden Topstürmer Diego Costa und Antoine Griezmann operiert, versucht Favre den Gegner mit einem sehr schnellen Kurzpassspiel zu kontrollieren. Dabei ist das Offensivpotential des BVB gewaltig. In bisher elf Saisonspielen in Meisterschaft, Cup und Champions League erzielte Dortmund 32 Tore, fast drei im Schnitt pro Spiel. Das Duell zwischen Favre und Simeone wird also auch zum grossen Clash der Stile.
🤔 So könnten sie spielen.
— Borussia Dortmund (@BVB) October 23, 2018
Oder? #BVBAtleti pic.twitter.com/XWZ9SNt6Po