FC Basel: Ex-Kaderplaner soll Schiri attackiert haben
Osnabrück trennt sich von seinem Geschäftsführer Sport Philipp Kaufmann. Der Ex-Kaderplaner des FCB soll auch für einen Eklat gesorgt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Philipp Kaufmann wird vorgeworfen, den vierten Offiziellen angegriffen zu haben.
- Der 30-Jährige wurde beim VfL Osnabrück am Dienstag aus sportlichen Gründen freigestellt.
- Kaufmann hat auf die Vorwürfe reagiert und wehrt sich.
Der ehemalige Kaderplaner des FC Basel, Philipp Kaufmann, ist seinen Job als Geschäftsführer Sport beim VfL Osnabrück los. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga ist der deutsche Klub in der 3. Liga derzeit Tabellenletzter.
Die schwere sportliche Krise hat drastische Konsequenzen: Denn neben Kaufmann trennt sich Osnabrück auch vom kompletten Trainerteam.
Rund um Kaufmann gibt es aber noch eine weitere Meldung. Der 30-Jährige steht unter dem Verdacht, nach der 0:2-Niederlage gegen Viktoria Köln am Wochenende einen Offiziellen angegangen zu haben. Das hält der Schiedsrichter in seinem Sonderbericht zur Partie fest.
Kaufmann soll bereits während der Halbzeitpause das Schiedsrichterteam beleidigt haben. Nach dem Spiel sei er auf dem Weg in die Kabine dann auf den vierten Offiziellen los. Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) hat am Dienstag eine schriftliche Stellungnahme von Kaufmann gefordert.
Der Schiedsrichter-Geschäftsführer äusserte sich im Statement des DFB deutlich zu dem Vorfall: «Hier ist eine rote Linie deutlich überschritten worden. Bei allem Verständnis für Emotionen und den Druck, der in den Klubs herrscht: Dass ein Vereinsverantwortlicher jemanden aus dem Schiedsrichterteam körperlich angeht, ist schockierend und völlig inakzeptabel».
Kaufmann: «Maximal irritiert»
Auch der Verantwortliche für die Schiedsrichter in der 3. Liga, verurteilte Kaufmanns Verhalten: «Wenn nun sogar ein Klubvertreter gegenüber einem Unparteiischen körperlich übergriffig wird, ist das in keiner Weise tolerierbar und scharf zu kritisieren. Es hat eine fatale Signalwirkung auch für den Amateurfussball.»
Kaufmann wehrt sich am Dienstagabend gegenüber dem «Blick»: «Ich bin maximal irritiert über das Statement des DFB und den Vorwurf, ihn körperlich angegangen zu haben. Das war weit weg davon. Während der Halbzeitpause und nach dem Spiel hat es emotionale Diskussionen gegeben – unter anderem wegen der Elfmeterszene, das ist richtig.»
«Zum Abschluss habe ich mich dann per Handschlag von den Schiedsrichtern verabschiedet. Der vierte Offizielle hat den Handshake verweigert. In diesem Zusammenhang habe ich ihm dann auf die Schulter geklopft. Das hat er offenbar anders wahrgenommen.»
Er habe am Montag das Gespräch gesucht, so Kaufmann. «Es war ein angenehmes Telefonat. Wir haben uns beidseitig entschuldigt. Somit war ich der Annahme, dass sich das Thema erledigt hat.» Positiv stimme ihn, «dass Fotografen vor Ort waren, die den Vorfall gesehen haben und ihn bestätigen können».
Einst beim FC Basel tätig
Philipp Kaufmann amtete beim VfL Osnabrück erst seit März als Geschäftsführer Sport. In den Jahren zuvor war er beim FC Basel tätig, als Sportkoordinator und Kaderplaner. Den FCB verliess er im Februar 2023.