FC Basel: Wird Marcel Koller die Saison beenden, Ruedi Zbinden?
Mit dem 0:1 in Sion verabschiedet sich der FC Basel wohl aus dem Titelrennen. Sportchef Ruedi Zbinden will weiterhin Spiel für Spiel nehmen – und punkten.

Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Basel hat nach der Niederlage in Sion schon neun Punkte Rückstand auf YB.
- Für Sportchef Ruedi Zbinden ist Trainer Marcel Koller aber kein Thema.
35 Minuten kann der FC Basel im Tourbillon mit einem Mann mehr spielen. Trotzdem verliert das Team von Trainer Marcel Koller gegen Sion mit 0:1. Damit beträgt der Rückstand auf YB schon neun Punkte – auf St.Gallen vielleicht bald elf.

Wird der Trainer am Rheinknie jetzt zum Thema? Und wie geht der FC Basel die restlichen Spiele an? Nau.ch hat bei Sportchef Ruedi Zbinden nachgefragt.
Nau.ch: Ruedi Zbinden, die Enttäuschung nach der 0:1-Niederlage gegen Sion muss gross sein.
Ruedi Zbinden: Sie ist natürlich gross, wie meistens nach Niederlagen. Aber sie schmerzt noch mehr, weil der Rückstand auf YB und St.Gallen wieder angewachsen ist.
Nau.ch: Ist der Meistertitel beim FC Basel jetzt endgültig abgeschrieben?
Ruedi Zbinden: Ich selber habe nie explizit vom Titel gesprochen. Wir wollten seit Frühling einfach Spiel für Spiel nehmen und so erfolgreich wie möglich sein. Und das machen wir auch weiterhin.
Nau.ch: Aus neutraler Sicht hätte man Zuhause gegen Xamax auch Unentschieden spielen können. Gestern spielte man in Sion lange in Überzahl. Warum schiesst der FC Basel die Tore nicht?
Ruedi Zbinden: Die Spieler die reinkommen, machen ihre Sache sicher gut. Doch die Mischung in der Mannschaft verändert sich. Ich spreche immer von einer Mischung.
In der ganzen Saison sieht man bei Niederlagen, dass wichtige Spieler ausfallen, sei es durch Sperren oder Verletzungen.
Nau.ch: Wie weit ist die Planung für die neue Saison beim FC Basel?
Ruedi Zbinden: Bis Ende Juni war es jetzt mal wichtig, einige auslaufende Verträge um zwei Monate zu verlängern. Die Planung für die neue Saison läuft sowieso schon länger im Kopf. Wir scouten und schauen, wo wir uns verbessern könnten.
Nau.ch: Präsident Bernhard Burgener hat vor dem Re-Start gesagt, es gebe keine Diskussion um Trainer Koller: Er solle jetzt Meister werden. Das wird er jetzt wohl nicht mehr. Gibt es Überlegungen, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden?
Ruedi Zbinden: Die Saison ist noch nicht fertig. Wir warten jetzt erst mal die kommenden Spiele ab und schauen, was wir noch hinkriegen. In diesen intensiven Wochen kann noch viel passieren.

Nau.ch: Also wird Marcel Koller beim FC Basel nicht zum Thema?
Ruedi Zbinden: Nein! Wir haben momentan alle drei Tage ein Spiel. Und am Samstagabend kann die Situation schon wieder ganz anders aussehen. Zudem hat das Trainerteam die Mannschaft in den Cup-Halbfinal geführt und ist noch in der Europa League vertreten.
Nau.ch: Apropos Samstag. Erwarten sie von Ihrem Team jetzt eine Trotzreaktion gegen YB?
Ruedi Zbinden: Die Mannschaft war nach der Niederlage gegen Sion sehr enttäuscht. Vor allem, weil wir genügend Chancen hatten, das Spiel zu gewinnen.
Jetzt wartet das Restprogramm auf uns. Die Jungs können zeigen, was sie draufhaben. Und so viele Punkte sammeln wie möglich.
Nau.ch: Es folgen jetzt zwei Kracher gegen YB und den FCZ. Droht gar ein Einbruch, weil das Hauptziel Meistertitel wohl wegfällt?
Ruedi Zbinden: Die Mannschaft wird sicher alles geben. Diesen Eindruck hatte ich auch bislang in den Spielen. Die Mischung hat halt nicht immer gestimmt. Wichtig ist, dass Spieler wie Alderete, Cömert oder Xhaka wohl wieder ins Team zurückkehren.

Wer leider noch länger fehlt, ist Luca Zuffi nach seinem Kreuzbandriss. Sein Einfluss aufs Spiel wird teilweise unterschätzt. Er ist aber für die Balance im Team sehr wichtig.